THIS IS THE DEV/TESTING WEBSITE IPv4: 18.217.230.80 IPv6: || Country by IP: GB
Journals
Resources
About Us
Open Access

Steuerpolitik im Dienste der Umverteilung: Eine makroökonomische Ergänzung

Year:    2013

Author:    Truger, Achim

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 82 (2013), Iss. 1 : pp. 43–59

Abstract

Die auch in Deutschland trendmäßig gestiegene Einkommens- und Vermögensungleichheit führt zunehmend zu Forderungen nach steuerpolitischer Korrektur durch höhere Steuern für Wohlhabende und Vermögende. Solche Forderungen begegnen jedoch häufig dem Einwand, die höhere steuerliche Belastung sei unweigerlich mit Wachstums- und Beschäftigungseinbußen verbunden. Tatsächlich geht die Finanzwissenschaft üblicherweise von einem mehr oder weniger starken Zielkonflikt zwischen Allokation und Distribution aus. Dabei werden allerdings wichtige makroökonomische Überlegungen ausgeblendet. Eine makroökonomische Betrachtung kann je nach verwendetem theoretischen Ansatz zu der ganz anderen Schlussfolgerung einer kurz- oder sogar langfristigen Zielharmonie zwischen Umverteilung sowie Wachstum und Beschäftigung führen: Sofern die Ökonomie nachfrageseitigen Beschränkungen unterliegt und der private Konsum durch höhere Ungleichheit negativ beeinträchtigt wird, kann eine Verringerung der Ungleichheit über eine Ausweitung des privaten Konsums Wachstum und Beschäftigung stärken. Ein Wechsel hin zu einer solchen Umverteilungspolitik ist wahrscheinlich auch die Voraussetzung für die Einhaltung der grundgesetzlichen Schuldenbremse, ohne dabei die internationalen makroökonomischen Ungleichgewichte zu verstärken, die von vielen Ökonomen mittlerweile als eine wesentliche Ursache für die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 ausgemacht werden.

Summary

The trend of increasing inequality in the distribution of income and wealth in most developed countries, including Germany, has led to calls for corrective tax increases for the rich and wealthy. Such calls are often confronted with the claim that corrective taxation will unavoidably lead to lower output and employment. In fact, within the field of public economics usually a more or less strong trade-off between (re-)distribution and efficiency is assumed. A macroeconomic perspective, however, may change the picture. Depending on the theoretical approach chosen, redistribution may be conducive to output and employment both in the short and in the long run. If the economy is constrained by insufficient demand and if inequality is detrimental to private consumption, redistributive taxation may strengthen growth and employment via the resulting increase in private consumption. At the same time a change towards such a policy of redistribution may well be the prerequisite for compliance with the constitutional debt brake if an increase of the international macroeconomic imbalances that have come to be seen as a root cause of the global financial and economic crisis 2008/2009 by many observers is to be avoided.

JEL Classification: E62, H23, E21

Journal Article Details

Publisher Name:    Global Science Press

Language:    German

DOI:    https://doi.org/10.3790/vjh.82.1.43

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 82 (2013), Iss. 1 : pp. 43–59

Published online:    2013-01

AMS Subject Headings:    Duncker & Humblot, Duncker & Humblot

Copyright:    COPYRIGHT: © Global Science Press

Pages:    17

Author Details

Truger, Achim