Year: 2012
Author: Schwark, Peter
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 81 (2012), Iss. 2 : pp. 71–90
Abstract
Der Riester-Rente wird von Kritikern vorgeworfen, sie habe zu hohe Kosten und sei wegen überhöhter Lebenserwartungsannahmen unrentabel. Der Autor untersucht die fachliche Stichhaltigkeit der veröffentlichten Kritik und arbeitet die methodischen Grenzen der durchgeführten Untersuchungen heraus. So ermöglichen Vergleiche zwischen Produktkosten und gewährten Zulagen angesichts der individuell differenzierten Förderintensitäten keine verallgemeinerungsfähigen Aussagen. Der Verfasser zeigt, dass bei richtiger Analyse attraktive Renditen der Produkte schon ohne Förderung nachweisbar sind und dass die vom DIW Berlin verwendete alternative Rentabilitätskennziffer “Zielalter für eine Zielrendite“ für Aussagen über die Rentabilität von Vorsorgeprodukten ungeeignet ist, unter anderem weil die Beteiligung an den Risikoüberschüssen dabei unbeachtet bleibt. Zuletzt wird die Widersprüchlichkeit in der Kommunikation zur DIW-Studie analysiert, die die individuelle Rentabilität aus Verbrauchersicht in den Vordergrund stellt, obwohl die Studie vorgeblich allein die ökonomische Effizienz auf der Ebene der Gesellschaft untersucht und so in der Öffentlichkeit ein stark verzerrtes Bild zur individuellen Rentabilität der Riester-Produkte erzeugt.
Critics accuse so called Riester products of having excessive costs and being unprofitable due to excessive life expectancy assumptions. The author examines the validity of the criticism, highlighting the methodological limitations of the studies. Thus, due to the individually differentiated Riester bonuses comparisons of product costs and granted bonuses do not allow generalized statements. The author shows that, with proper analysis, attractive yields can be expected, even without subsidies. Moreover, it is shown that the key figure used by the DIW, the “target age for target profitability", is generally inappropriate, not at least because it neglects the participation in risk-surpluses. Finally, inconsistency in the communication of the DIW study is analyzed, which highlights the individual profitability from a consumer perspective, even though the study examines economic efficiency at the level of the society as a whole. Consequently, a highly distorted picture of individual returns for the Riester-Rente products was presented to the public.
JEL Classification: H24, H31, G11
Journal Article Details
Publisher Name: Global Science Press
Language: German
DOI: https://doi.org/10.3790/vjh.81.2.71
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 81 (2012), Iss. 2 : pp. 71–90
Published online: 2012-02
AMS Subject Headings: Duncker & Humblot, Duncker & Humblot
Copyright: COPYRIGHT: © Global Science Press
Pages: 20
Author Details
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DasVorsorgekonto– Ein Ansatz gegen (Alters-)Armut und zur Flexibilisierung der Übergänge in die Rente
Tuchscherer, Claudia
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83 (2014), Iss. 3 P.57
https://doi.org/10.3790/vjh.83.3.57 [Citations: 1] -
Dokumentation der Diskussionsbeiträge auf dem Workshop des DIW Berlin zum Thema „Riester-Rente - Grundlegende Reform dringend geboten!?“
Hagen,, Kornelia
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 81 (2012), Iss. 2 P.280
https://doi.org/10.3790/vjh.81.2.280 [Citations: 0]