Der Dehler-Faktor – Die widerwillige Akzeptanz des Bundesverfassungsgerichts durch die Staatsrechtslehre
Year: 2017
Author: Lange, Felix
Der Staat, Vol. 56 (2017), Iss. 1 : pp. 77–105
Abstract
Die Eröffnung des Bundesverfassungsgerichts im September 1951 revolutionierte das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland. Ein neuer mächtiger Akteur beanspruchte die Deutungshoheit in verfassungsrechtlichen Fragen für sich. Dagegen hatte die Mehrheit der Staatsrechtslehrer bereits auf der Staatsrechtslehrertagung von 1950 die Grenzen der Verfassungsgerichtsbarkeit betont. Entsprechend zeigte sich die Zunft skeptisch, als das Gericht im Statusbericht und im Wehrstreit gegenüber Bundesjustizministerium und Bundesregierung auf eine unabhängige Rolle drängte. Auf Grundlage einiger bisher nicht ausgewerteter Archivquellen zeigt dieser Aufsatz, wie die anfängliche Ablehnung langsam einer positiveren oder zumindest neutraleren Grundhaltung gegenüber dem Gericht wich. Dabei trugen insbesondere die polemischen Angriffe des Bundesjustizministers Thomas Dehler auf das Gericht dazu bei, dass einige regierungsnahe Staatsrechtslehrer davon absahen, sich weiterhin kritisch zum Gericht zu positionieren.
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Journal Article Details
Publisher Name: Global Science Press
Language: German
DOI: https://doi.org/10.3790/staa.56.1.77
Der Staat, Vol. 56 (2017), Iss. 1 : pp. 77–105
Published online: 2017-03
AMS Subject Headings: Duncker & Humblot
Copyright: COPYRIGHT: © Global Science Press
Pages: 29
Author Details
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Handbuch Bundesverfassungsgericht im politischen System
Wer beeinflusst hier wen?
Günther, Frieder
2023
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37532-4_19-1 [Citations: 0]