Year: 2013
Author: Houben, Henriette, Maiterth, Ralf
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 82 (2013), Iss. 1 : pp. 147–175
Abstract
Die oftmals anzutreffende Vorstellung, durch die Beseitigung von Steuervergünstigungen ließe sich mit niedrigen Steuersätzen ein merkliches Mehraufkommen bei der Erbschaftsteuer erzielen, beruht auf makrobasierten Schätzungen. Dabei wird das Erbschaftsvolumen mithilfe des gesamtwirtschaft-lichen Vermögensbestandes und Sterbetafeln geschätzt. Mikrobasierte Schätzungen auf Basis der Erbschaftsteuerstatistik und des SOEP ermitteln dagegen ein erheblich geringeres Erbschaftsvolumen und damit ceteris paribus deutlich höhere Steuersätze. Eine stärkere “Reichenbesteuerung“ lässt sich folglich nicht ohne eine höhere Steuerbelastungen von Betriebsvermögen realisieren. Die Überschätzung des Erbschaftsgeschehens in Makromodellen resultiert sowohl aus der Verwendung zu hoher Sterberaten als auch einer gesamtwirtschaftlichen Vermögenskonzeption, die nicht an Marktwerten im Sinne erzielbarer Veräußerungserlöse ausgerichtet ist. Steuerhinterziehung und die Untererfassung “der Reichen“ in mikrobasierten Schätzungen erklären die Differenzen dagegen nicht.
The popular idea of increasing the inheritance tax revenue via a tax-rate-cut-cum-base-broadening-policy is based on macroeconomic estimates. These models apply national wealth and life tables to assess the size of aggregate inheritance. Microeconomic estimates based on the German Inheritance Tax Statistics and the SOEP deliver significantly lower aggregate inheritance and, thereby, ceteris paribus substantially higher tax rates. Hence, imposing higher inheritance tax burdens on “the rich” is accompanied by higher tax loads for companies. Overestimating the size of aggregate inheritance in macroeconomic models has in particular two reasons. First, too high mortality rates are applied to national wealth. Second, the national wealth concept is not oriented towards market values in terms of realizable selling prices. Neither tax evasion nor undercoverage of “the rich” in micro-data might explain the differences in the two approaches.
JEL Classification: E01, H23, H24
Journal Article Details
Publisher Name: Global Science Press
Language: German
DOI: https://doi.org/10.3790/vjh.82.1.147
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 82 (2013), Iss. 1 : pp. 147–175
Published online: 2013-01
AMS Subject Headings: Duncker & Humblot, Duncker & Humblot
Copyright: COPYRIGHT: © Global Science Press
Pages: 29
Author Details
-
Die Erbschaftsteuer – Bestandteil eines optimalen Steuersystems?
Brunner, Johann K.
Perspektiven der Wirtschaftspolitik, Vol. 15 (2014), Iss. 3 P.199
https://doi.org/10.1515/pwp-2014-0019 [Citations: 7] -
Perspektiven der Wirtschaftswissenschaften
Erbschaftsteuer und Verteilung von Vermögen auf zwei Kinder
Hüsing, Silke
2014
https://doi.org/10.1007/978-3-658-03600-3_11 [Citations: 0]