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Strafbegründung und Demokratieprinzip

Strafbegründung und Demokratieprinzip

Year:    2010

Author:    Gärditz, Klaus Ferdinand

Der Staat, Vol. 49 (2010), Iss. 3 : pp. 331–367

Abstract

Es ist unbestritten, dass staatliches Strafen einer adäquaten Strafbegründung bedarf. Da Strafe ein Produkt des positiven Rechts ist und sich nur innerhalb einer konkreten Rechtsordnung entfaltet, muss eine Strafbegründung, zumal wenn sie für die Rechtsdogmatik anschlussfähig sein soll, den Systementscheidungen des geltenden Rechts adäquat sein. Der vorliegende Beitrag widmet sich einem verfassungsrechtlichen Teilausschnitt dieses Themenfeldes und untersucht Strafbegründungen durch die Brille des Demokratieprinzips.

Im Strafrecht werden metaphysisch begründete Gerechtigkeitsideale oft unbesehen in die Anwendung des positiven Rechts transportiert. Dies wird gerade den spezifischen Rahmenbedingungen demokratischer Rechtserzeugung nicht gerecht. Demokratie setzt die Kontingenz und Revisibilität von legislativen Entscheidungen voraus und gründet auf politischen Kompromissen, die von vornherein kein Ideal einer metaphysisch begründeten Gerechtigkeit abbilden wollen. Eine Idealisierung des Strafrechts degradiert demgegenüber den Gesetzgeber letztlich zum Notar der Strafrechtsphilosophie.

Der Beitrag leitet aus diesen Voraussetzungen konkrete Anforderungen an eine demokratieadäquate Strafbegründung ab. Ein demokratieadäquates Strafrecht lässt sich nicht absolut begründen oder in ein Korsett vorpositiver Rechtsgüter zwängen. Grenzen eines in einem demokratischen Rechtsstaat notwendig funktionalen Strafrechts sind durch eine adäquate Grundrechtsdogmatik zu entwickeln, die freilich bislang Desiderat ist.

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Journal Article Details

Publisher Name:    Global Science Press

Language:    German

DOI:    https://doi.org/10.3790/staa.49.3.331

Der Staat, Vol. 49 (2010), Iss. 3 : pp. 331–367

Published online:    2010-07

AMS Subject Headings:    Duncker & Humblot

Copyright:    COPYRIGHT: © Global Science Press

Pages:    37

Author Details

Gärditz, Klaus Ferdinand

  1. Comment on Andreas von Hirsch: The Roles of Harm and Wrongdoing in Criminalisation Theory

    Seher, Gerhard

    Criminal Law and Philosophy, Vol. 8 (2014), Iss. 1 P.257

    https://doi.org/10.1007/s11572-013-9205-1 [Citations: 1]
  2. Institutional response to criminalization decisions

    Wilenmann, Javier

    International Journal of Law, Crime and Justice, Vol. 49 (2017), Iss. P.22

    https://doi.org/10.1016/j.ijlcj.2017.01.004 [Citations: 0]
  3. The Quest for Core Values in the Application of Legal Norms

    Of Forging into Swords on the Dialectic of Rights and the New Liberal Desire for Criminal Law

    Burchard, Christoph

    2021

    https://doi.org/10.1007/978-3-030-78953-4_3 [Citations: 0]
  4. Legitime Ziele von Grundrechtseingriffen. Konformitätspflichten zwischen Staatsverständnissen und Dogmatik

    Hohnerlein, Jakob

    Der Staat, Vol. 56 (2017), Iss. 2 P.227

    https://doi.org/10.3790/staa.56.2.227 [Citations: 0]
  5. Un desarrollo preocupante: sobre una tendencia reciente en el control constitucional de leyes penales

    Grez Hidalgo, Pablo | Wilenmann von Bernath, Javier

    Revista de Derecho (Coquimbo), Vol. 26 (2019), Iss. P.e3859

    https://doi.org/10.22199/issn.0718-9753-2019-0014 [Citations: 1]