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Osterweiterung und Transformationskrisen

Osterweiterung und Transformationskrisen

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Der Übergang der früheren Staatshandelsländer Mittel- und Osteuropas hat sich in den letzten zehn Jahren keineswegs so kontinuierlich und bruchlos vollzogen, wie dies westliche Ökonomen erwartet oder zumindest erhofft hatten. Stattdessen kam es in den verschiedensten Bereichen - sowohl realwirtschaftlich als auch monetär - zu erheblichen Verwe

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Der Übergang der früheren Staatshandelsländer Mittel- und Osteuropas hat sich in den letzten zehn Jahren keineswegs so kontinuierlich und bruchlos vollzogen, wie dies westliche Ökonomen erwartet oder zumindest erhofft hatten. Stattdessen kam es in den verschiedensten Bereichen - sowohl realwirtschaftlich als auch monetär - zu erheblichen Verwerfungen und Rückschlägen, die den generellen Befund von - wenn auch im einzelnen unterschiedlich ausgeprägten - "Transformationskrisen" in den meisten betroffenen Ländern rechtfertigen. Aber auch außerhalb des zusammengebrochenen RGW-Blocks gibt es sowohl länderspezifisch als auch länderübergreifend eine Vielzahl ungelöster "marktwirtschaftlicher Hausaufgaben", nicht zuletzt in der Europäischen Union selbst. Unter diesen Bedingungen ist die nicht nur politisch erwünschte, sondern auch langfristig ökonomisch gebotene Osterweiterung der EU eine sehr schwierige Aufgabe, die auch bei den bisherigen Mitgliedsländern einen erheblichen Reformwillen und eine umfassende Reformbereitschaft erfordert, soll diese Erweiterung die mit ihr verbundenen wirtschaftlichen und politischen Hoffnungen nicht enttäuschen.

Der Ausschuß für Wirtschaftssysteme des Vereins für Socialpolitik widmete sich diesem Problemkreis auf seiner 31. Jahrestagung vom 26. bis 28. September 1999. Der vorliegende Band dokumentiert die Beratungen des Ausschusses anhand der überarbeiteten Referate und Korreferate. Nach grundsätzlichen wachstumstheoretischen Überlegungen (Herbert Brücker) wird die Osterweiterung als Prüfstein für die Reformfähigkeit der EU (Helmut Leipold) betrachtet, und Hans Jürgen Wagener analysiert den schwierigen Übergangsprozess der Länder Mittel- und Osteuropas als "Rückkehr nach Europa". Monetäre Krisenphänomene sind Gegenstand der Untersuchungen von Theresia Theurl und von Uwe Vollmer, während die besonderen Probleme der Systemtransformation großer Länder am Beispiel Chinas von Carsten Herrmann-Pillath dargestellt werden. Die schwierigen Transformationsprozesse im südlichen Mittelmeerraum werden schließlich von Volker Nienhaus untersucht. Die Beiträge und die Korreferate machen deutlich, daß institutionelle Reformen, auch im politischen System, für eine gelingende Transformation und eine sinnvolle Erweiterung der EU unabdingbar sind.

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 11
Herbert Brücker: Konvergenz oder Divergenz? Wachstumstheoretische Überlegungen zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Transformationsländern Mittel- und Osteuropas 13
A. Einführung 13
B. Wachstum von Produktion und Investitionen in den Transformationsländern: Einige stilisierte Fakten 15
C. Konvergenzhypothesen 23
D. Konvergenz, Divergenz und Club-Konvergenz in einem einfachen neoklassischen Wachstumsmodell mit überlappenden Generationen 25
I. Konditionale Konvergenz 26
II. Subsistenzniveau des Konsums 32
III. Technologien mit einer geringen Substitutionselastizität zwischen Kapital und Arbeit 34
IV. Club-Konvergenz 37
V. Konvergenz durch Integration der Kapitalmärkte 38
E. Schlußfolgerungen 41
Literatur 42
Hermann Ribhegge: Korreferat zum Referat von Herbert Brücker. Konvergenz oder Divergenz? 45
A. Allgemeine Einordnung 45
B. Kritische Anmerkungen zum neoklassischen Modellansatz 46
Helmut Leipold: Die Osterweiterung als Prüfstein für die Reformfähigkeit der EU 51
A. Der aktuelle Zustand der EU: Einige Schlaglichter 51
B. Der Zustand der MOEL gemäß den Ländergutachten 53
C. Erklärungsansätze des Zusammenhangs zwischen formalen und informalen Institutionen 57
D. Eine differenzierte Bewertung der MOEL aus institutionentheoretischer Sicht 61
E. Reformnotwendigkeiten innerhalb der EU im Vorfeld der Osterweiterung 66
I. Überfällige Reformen der Agrar- und Strukturpolitik 66
II. Notwendige Reformen der Institutionen und Entscheidungsverfahren 68
F. Reformschwerpunkte in den MOEL 71
G. Reformoptionen für die EU 72
I. Erweiterungsinkonforme Reformoptionen 72
Literatur 79
Thomas Eger: Korreferat zum Referat von Helmut Leipold. Die Osterweiterung als Prüfstein für die Reformfähigkeit der EU 85
A. Vorbemerkung 85
B. Zum Zusammenhang zwischen formalen und informalen Institutionen 85
C. Zum Zusammenhang zwischen der Anzahl der Mitglieder und deren Einfluß auf kollektive EU-Entscheidungen 88
Literatur 91
Hans-Jürgen Wagener: Rückkehr nach Europa 93
A. Einleitung 93
B. Abkehr von Europa 94
I. Alt- und Neueuropa 94
II. Zentrum und Peripherie 95
III. Verpaßte Konvergenz 97
IV. Zwei Konvergenzklubs 99
C. Transformation und Re-Integration 101
I. Transformationsanforderungen 101
II. Integrationsvoraussetzungen 104
III. Transformationsfortschritte und die Herausbildung neuer Konvergenzklubs 106
IV. Transformationserfolg und ausländische Direktinvestitionen 110
V. Transformationszyklen 113
D. Schluß: Alte und neue Demokratien 115
Literatur 116
Bruno Schönfelder: Korreferat zum Referat von Hans-Jürgen Wagener. Rückkehr nach Europa. Diesseits und jenseits stilisierter Fakten 119
A. Einleitung 119
B. Eine Lanze für die Sowjetologen 119
C. Die tschechische Republik als bevorzugtes Opfer transformationstheoretischer Legendenbildung 121
Literatur 124
Theresia Theurl: Zum Zusammenhang zwischen Finanzmarkt- und Währungskrisen in sich transformierenden Ökonomien 125
A. Problemstellung 125
Β. Die tschechische Finanzmarkt- und Währungskrise: ein Fallbeispiel 128
C. Die beiden Elemente von Zwillingskrisen 131
I. Abgrenzungen und Konkretisierungen 131
II. Bankenkrisen 133
III. Währungskrisen 135
D. Zwillings-Krisen: Empirische Evidenz 138
E. Links zwischen Währungs- und Bankenkrisen 139
I. Link 1: Auflösung von Einlagen zwecks Nachfrage nach Devisen 140
II. Link 2: Bankenkrisenfördernde Bilanzeffekte einer Währungskrise 141
III. Link 3: Budgetbelastende Effekte einer staatlichen Bankensanierung 142
IV. Link 4: Erwartete kontingente Verpflichtungen eines instabilen Bankensystems 142
V. Link 5: Renditeerhöhende und risikosenkende staatliche Garantien bei ineffizienter Finanzintermediation 143
VI. Link 6: Vermeintliche Wahl zwischen Währungskrise und Bankenkrise im Festkurssystem 144
VII. Link 7: Riickkoppelungseffekte über den verschuldungsrelevanten Zustand des Bankwesens 146
F. Zwillingskrisenfördernde Rahmenbedingungen in Transformationsökonomien 147
G. Vier Schlußfolgerungen 151
Literatur 153
Friedrich Schneider: Kommentar zum Referat von Theresia Theurl. Zum Zusammenhang zwischen Finanzmarkt- und Währungskrisen in sich transformierenden Ökonomien 157
Uwe Vollmer: Bankenkrise in Russland – ein institutionenökonomischer Erklärungsversuch 159
A. Aufbau und Entwicklung des russischen Bankensystems 159
B. Institutionenökonomische Erklärungsansätze von Bankenkrisen 161
I. Informationsasymmetrien und Existenz von Geschäftsbanken 161
II. Bankrun und Bankenpanik 163
C. Fundamentale Ursachen der russischen Bankenkrise 167
D. Sind die ergriffenen Reformmaßnahmen erfolgversprechend? 171
E. Bankenkrise in Russland: Transformationskrise oder Krise der Wirtschaftspolitik? 173
Literatur 174
Wolfram Schrettl: Kommentar zum Referat von Uwe Vollmer. Bankenkrise in Russland – ein institutionenökonomischer Erklärungsversuch 177
A. Fundamentale Ursachen 177
B. Geringe Schockresistenz 178
C. Überambitiöse Wechselkurspolitik 179
D. Löhne, Gewinne, Investitionen, Kapitalflucht 180
Philipp Herder-Dorneich: Theorie der Transformationskrise oder: Der Begriff des Unbegriffs 183
A. Die Problemstellung 183
I. Vorbemerkung: Transformationskrise – Begriff oder Unbegriff? 183
II. Transformationskrise ist Fakt 184
III. Transformationskrise als Begriff 185
B. Sechs Theorien auf dem Prüfstand 186
I. Die rigorose dualistische Theorie der Wirtschaftssysteme 186
II. Modifizierte dualistische Theorie der Wirtschaftssysteme 188
III. Dualistische Theorie der Wirtschaftssysteme mit „Drittem Weg“ 189
IV. Transformation entlang einer Kette und in vernetzten Strukturen 191
V. Ökonomische Theorie der Demokratie 191
VI. Neue Politische Ökonomie 192
VII. Ökonomische Systemtheorie 193
VIII. „Transformationskrise“ im Systemdenken 195
IX. Ideendynamik 196
C. Kombinierte Verfahren 197
I. Ist eine Kombination aus Idealtypen und Modellen möglich? 197
II. Die Kombination „Dualismus/Neoklassik“ 199
III. Die Kombination „Dualismus / Neoklassik“ gerät in Schwierigkeiten 200
IV. Der Idealtyp „Klientelgesellschaft“ als Alternative 201
V. Der Idealtyp „Klientelgesellschaft“ kombiniert mit „ökonomischer Systemtheorie“ 202
VI. Dualismus versus Nicht-Dualismus 203
VII. Die Nichtvereinbarkeit von Neoklassik und Ökonomischer Systemtheorie 204
D. Begriff und Unbegriff 207
I. Ein Beispiel für einen Unbegriff 207
II. Begriff des Unbegriffs – allgemeine Fassung 207
III. Wer sich auf Unbegriffe verläßt – Konsequenzen für den Praktiker 208
Literatur 208
Friedrich Schneider: Einige (kritische) Bemerkungen zum Referat von Philipp Herder-Dorneich. Theorie der Transformationskrise oder: Der Begriff des Unbegriffs 211
Carsten Herrmann-Pillath: Regierungswettbewerb als analytisches Paradigma einer Theorie der Systemtransformation großer Länder 213
A. Regierungswettbewerb und Systemtransformation 213
I. Zwei vergessene Dimensionen der Transformation: Staat und Raum 213
II. Das Konzept des Regierungswettbewerbs als neues transformationstheoretisches Paradigma 216
III. Politische Relevanz der Fragestellung 220
B. Privatisierung als Transformation staatlicher Macht: Steuersystem und Emergenz „regionaler Eigentumsrechte“ 222
C. Nachfrageseitige Determinanten des Regierungswettbewerbs 226
D. Vertikale Verteilungskonflikte und die Entstehung informaler Regeln als Lösung strategischer Dilemmata 231
E. Rahmenbedingungen des Regierungswettbewerbes 238
I. Strukturelle Startbedingungen 238
II. Politisches System 239
III. Politische Kultur 240
IV. Außenwirtschaftliche Beziehungen 242
F. Dynamik des Regierungswettbewerbs und institutionelles Lernen 243
G. Ausblick 247
Literatur 249
Günter Hedtkamp: Korreferat zu Carsten Herrmann-Pillath. Regierungswettbewerb als analytisches Paradigma einer Theorie der Systemtransformation großer Länder 255
Volker Nienhaus: Transformationsprozesse im südlichen Mittelmeerraum: Außenwirtschaftspolitik der EU und politische Ökonomie von Reformprozessen 265
A. Die neue Mittelmeerpolitik der EU 265
B. Wirtschaftliche Entwicklung und Systemreformen im südlichen Mittelmeerraum 268
C. Transformationsanreize und Transformationshemmnisse in autoritären Systemen 271
D. Probleme des „Reform- und Transformations-Monitoring“ der EU 277
Literatur 279
Wolfram Schrettl: Einige Bemerkungen zum Referat von Volker Nienhaus. Transformationsprozesse im südlichen Mittelmeerraum: Außenwirtschaftspolitik der EU und politische Ökonomie von Reformprozessen 281
A. Ein Argument gegen Freihandel? 281
B. Ein Argument gegen Gleichbehandlung? 282
C. Ein Argument gegen Machtwechsel? 282