Der Kampf gegen das liberale Strafrecht

BOOK
Eine Studie zum Antiliberalismus in der Strafrechtswissenschaft der zwanziger und dreißiger Jahre
- Authors: Marxen, Klaus
- Series: Schriften zum Strafrecht, Vol. 22
- (1975)
Book Details
Pricing
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 17 | ||
1. Kapitel: Der Liberalismus in der Strafrechtswissenschaft des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts aus der Sicht der Vertreter eines Antiliberalismus | 20 | ||
I. Die liberale Staatstheorie in der Darstellung der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 21 | ||
1. Das Individuum im Mittelpunkt | 21 | ||
2. Die liberale Gesellschaftstheorie | 22 | ||
3. Die Beschränkung des Staates auf eine Ordnungs- und Sicherungsfunktion | 22 | ||
4. Die Aufgabe der Rechtsordnung | 23 | ||
5. Weltanschauliche Grundzüge der liberalen Staatstheorie | 24 | ||
II. Kritische Würdigung: Die pauschale Betrachtungsweise der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 25 | ||
III. Liberales Gedankengut in den Lehren der beiden Strafrechtsschulen aus der Sicht der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 28 | ||
1. Die klassische Schule | 29 | ||
a) Der Strafbegriff | 29 | ||
b) Das Verbrechenssystem | 33 | ||
c) Die Methode | 37 | ||
d) Die Sonderstellung Bindings | 37 | ||
2. Die moderne Schule | 41 | ||
a) Der Strafbegriff | 42 | ||
b) Das Verbrechenssystem | 44 | ||
c) Die Methode | 46 | ||
2. Kapitel: Der irrationale Zeitgeist als Voraussetzung des Antiliberalismus in der Strafrechtswissenschaft | 47 | ||
I. Die Lebensphilosophie | 47 | ||
II. Die Phänomenologie | 49 | ||
III. Der Popularisierungs- und Politisierungsprozeß | 51 | ||
3. Kapitel: Das neue Staatsverständnis als Ausgangspunkt der strafrechtswissenschaftlichen Gegenbewegung zum Liberalismus | 56 | ||
I. Die Kritik der antiliberalen Strafrechtswissenschaft am Liberalismus | 57 | ||
1. Entartung des Freiheitsgedankens | 57 | ||
2. Entleerung des Staatsbegriffs | 58 | ||
3. Wider die parlamentarische Demokratie | 59 | ||
4. Der „undeutsche\" Liberalismus | 60 | ||
II. Grundzüge des antiliberalen Staatsverständnisses | 60 | ||
1. Das Menschenbild | 60 | ||
2. Der Staat als Lebensform des Volkes | 62 | ||
a) Die Neubestimmung des Freiheitsbegriffs | 63 | ||
b) Der „konkrete\" Gleichheitsbegriff | 64 | ||
3. Die Staatsform | 64 | ||
a) Das Führerprinzip | 65 | ||
b) Der Regierungsstaat | 66 | ||
4. Der staatliche Wirkungsbereich (Totaler oder autoritärer Staat?) | 66 | ||
III. Die aus dem antiliberalen Staatsverständnis hervorgegangene Auffassung vom Wesen des Rechts und von seinen Aufgaben | 67 | ||
1. Der antiliberale „Rechtsstaat | 67 | ||
2. Die Quelle des Rechts | 69 | ||
3. Recht und Wert | 71 | ||
4. Recht und Sitte | 74 | ||
5. Recht und Gesetz | 75 | ||
4. Kapitel: Der Antiliberalismus in der Strafrechtswissenschaft bis zur Konsolidierung des nationalsozialistischen Machtapparates | 76 | ||
I. Der Widerstand gegen die „liberale\" Strafrechtsreform | 76 | ||
1. Die Reformarbeiten bis 1930 | 76 | ||
a) Der Entwurf Radbruchs 1922 | 76 | ||
b) Der Entwurf 1925 | 78 | ||
c) Der Entwurf 1927 | 78 | ||
d) Der Entwurf 1930 | 79 | ||
2. Die unterschwellige Reformgegnerschaft gegen Ende der zwanziger Jahre | 80 | ||
a) Die hochschulinterne Diskussion | 80 | ||
b) Die Reformkritik E. Wolfs | 81 | ||
3. Antiliberale Reformkritik im politischen Schrifttum | 85 | ||
a) A. E. Günther | 87 | ||
b) Nicolai | 90 | ||
4. Die Tagung der deutschen Landesgruppe der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung in Frankfurt a. M. im September 1932 | 91 | ||
a) Der Verlauf der Tagung | 93 | ||
b) Das Ergebnis der Tagung | 99 | ||
II. Die Fortsetzung und Erweiterung der Auseinandersetzung um die „liberale\" Strafrechtsreform in der Zeit des Umsturzes | 101 | ||
1. Die antiliberale Kampfschrift von Dahm und Schaffstein „Liberales oder autoritäres Strafrecht? | 103 | ||
2. Die Hauptangriffspunkte | 105 | ||
a) Die liberalistische Bestimmung der Strafzwecke | 106 | ||
b) Der Individualismus in der Rechtsgüterordnung | 108 | ||
c) Die Durchbrechung des Gewaltenteilungsprinzips zugunsten des Rechtsbrechers | 109 | ||
3. Einseitigkeiten und Widersprüche in den Angriffen gegen das „liberale\" Strafrecht | 111 | ||
a) Das Fehlen eines Nachweises für einen Anstieg der Kriminalität | 111 | ||
b) Die Unterschlagung der Verschärfungstendenzen in Rechtsprechung und Gesetzgebung | 112 | ||
c) Widersprüche in der Argumentation | 117 | ||
III. Die antiliberalen Strafrechtsprogramme | 118 | ||
1. Der Verlauf der antiliberalen Gegenreform | 119 | ||
2. Die Thematik der antiliberalen Strafrechtsprogramme | 122 | ||
3. Übereinstimmende Forderungen der antiliberalen Gegenreformer zum Besonderen Teil | 124 | ||
4. Die unterschiedlichen Vorstellungen zum Strafbegriff | 128 | ||
a) Die Neuklassiker | 128 | ||
b) Α. E. Günther | 132 | ||
c) Die „jüngeren Kriminalisten | 135 | ||
d) Nicolai | 147 | ||
5. Die politischen Standorte der antiliberalen Richtungen | 150 | ||
a) Einordnungsversuche von dritter Seite | 152 | ||
b) Eigener Einordnungsversuch | 153 | ||
aa) Nicolai | 153 | ||
bb) Α. E. Günther, die „jüngeren Kriminalisten\" und die „Konservative Revolution | 153 | ||
cc) Die Neuklassiker | 158 | ||
IV. Die Verteidiger der Strafrechtsreform | 159 | ||
1. Das antiliberale Verteidigungskonzept | 160 | ||
2. Die Annäherung an das autoritäre Strafrecht | 162 | ||
3. Die Verteidigung liberaler Prinzipien durch einige Reformanhänger | 165 | ||
5. Kapitel: Antiliberales Denken in der strafrechtswissenschaftlichen Diskussion während des Dritten Reiches | 167 | ||
I. Die Verlagerung der Diskussion von kriminalpolitischen auf dogmatische Fragen | 167 | ||
1. Der Verlauf der strafrechtswissenschaftlichen Auseinandersetzung nach 1933 | 167 | ||
2. Die an den Angriffen gegen eine liberale Strafrechtsdogmatik beteiligten Wissenschaftler | 169 | ||
3. Das neue Wissenschaftsverständnis: Die „politische\" Strafrechtswissenschaft | 169 | ||
4. Die allgemeine Anerkennung des „totalen\" Staates als richtungweisendes Prinzip | 171 | ||
II. Der materielle Verbrechensbegriff als Ausgangspunkt der neuen Dogmatik | 172 | ||
1. Die Begründung für das Erfordernis eines materiellen Verbrechensbegriffs | 172 | ||
2. Die Verwerfung bisheriger materieller Verbrechensbegriffe | 174 | ||
a) Überblick über voraufgegangene materielle Verbrechensbegriffe | 174 | ||
b) Allgemeine Einwände der Antiliberalen gegen die bisherigen materiellen Verbrechensbegriffe | 175 | ||
c) Die antiliberale Kritik an der Rechtsgutslehre | 177 | ||
3. Der materielle Verbrechensbegriff der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 182 | ||
a) Das Verbrechen als Pflichtverletzung | 185 | ||
b) Das Verbrechen als Verrat | 186 | ||
c) Das Verbrechen als Ausdruck einer niedrigen Gesinnung | 188 | ||
d) Die neue Täterlehre | 189 | ||
III. Der Kampf gegen das Analogieverbot | 192 | ||
IV. Die Bestrebungen zur Erneuerung der strafrechtlichen Auslegungsmethode | 196 | ||
1. Die entschiedene Gegnerschaft zur teleologischen Methode | 196 | ||
2. Bedenken gegen die Interessenjurisprudenz im Strafrecht | 199 | ||
3. Die Funktion des Strafgesetzes aus antiliberaler Sicht | 202 | ||
4. Die ganzheitliche und wesenhafte Gesetzesauslegung | 203 | ||
5. Die Lehre vom Tätertyp | 208 | ||
6. Die Einschränkung der Auslegungsfreiheit durch das Führerprinzip | 212 | ||
V. Die Angriffe gegen die begriffliche und systematische Zergliederung des Verbrechens und die Forderung nach einer wesenhaften und ganzheitlichen Begriffsbildung und Verbrechenssystematik | 214 | ||
1. Der Kampf gegen allgemeine abstrakte Begriffe und gegen das „Trennungsdenken | 214 | ||
2. Die Angriffe gegen die Untergliederung des Tatbestandes | 216 | ||
a) Die Bekämpfung des naturalistischen Handlungsbegriffs | 217 | ||
b) Die Forderung nach Überwindung der Trennung von Tatbestandsmäßigkeit und Rechtswidrigkeit | 219 | ||
c) Die ganzheitliche und wesenhafte Betrachtung des Unrechts | 221 | ||
3. Die Forderung nach Aufhebung der Unterscheidung zwischen Rechtswidrigkeit und Schuld | 222 | ||
4. Das antiliberale „Verbrechenssystem | 226 | ||
VI. Die Auswirkungen des neuen strafrechtlichen Denkens in Einzelproblemen | 227 | ||
1. Die Forderung nach Ersetzung des Territorialitätsprinzips durch das Personalitätsprinzip | 227 | ||
2. Die Gleichstellung von Versuch und Vollendung | 228 | ||
3. Die Gleichstellung von Täterschaft und Teilnahme | 229 | ||
4. Die Lösung der Problematik unechter Unterlassungsdelikte mit Hilfe des Pflichtverletzungsgedankens und der Tätertyplehre | 229 | ||
VII. Der Antiliberalismus im Strafprozeßrecht: Die Auflösung des Legalitätsprinzips | 234 | ||
VIII. Philosophische Hintergründe der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 236 | ||
1. Der Einfluß der Phänomenologie | 236 | ||
2. Das konkrete Ordnungsdenken in der damaligen Strafrechtswissenschaft | 238 | ||
3. Der Einfluß des Neuhegelianismus | 239 | ||
IX. Die geringe Bedeutung liberaler Argumente auf Seiten der Verteidiger der herkömmlichen Strafrechtsdogmatik | 240 | ||
6. Kapitel: Schlußbetrachtung | 247 | ||
I. Grundsätzliche Aspekte der antiliberalen Phase | 247 | ||
1. Die antiliberale Strafrechtswissenschaft als Teil der strafrechtswissenschaftlichen Gesamtentwicklung | 247 | ||
2. Vom Positivismus zum materiellen Verbrechensbegriff und zurück | 251 | ||
3. Gemeinschaftsdenken und autoritäres Denken — der Widerspruch im Denken der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 252 | ||
4. Die politische Bedeutung der antiliberalen Strafrechtswissenschaft | 253 | ||
II. Die Bedeutung des liberalen Strafrechts in der Strafrechtswissenschaft der unmittelbaren Nachkriegszeit | 254 | ||
III. Die Bedeutung des liberalen Strafrechts in der Gegenwart | 259 | ||
IV. Überlegungen zu einer Wiederaufnahme der Liberalismusdiskussion im Strafrecht | 263 | ||
1. Der Kern eines liberalen Strafrechts | 264 | ||
a) Der Strafbegriff | 266 | ||
b) Das Verbrechenssystem | 267 | ||
c) Die Methode | 268 | ||
2. Ansatzpunkte für liberale und antiliberale Tendenzen | 269 | ||
a) Die (kriminal-)politische Zurückhaltung | 269 | ||
b) Der formale Gleichheits- und Freiheitsbegriff | 270 | ||
c) Das starre System, die abstrakte Begriffsbildung | 272 | ||
d) Das begrenzte Betätigungsfeld des liberalen Strafrechts | 273 | ||
Literaturverzeichnis | 277 |