Neue Arbeitskampfmittel am Beispiel von Betriebsbesetzungen und Betriebsblockaden
Book Details
- ISBN
-
978-3-428-47620-6
978-3-428-07620-8 (print
edition)
- DOI
-
https://doi.org/10.3790/978-3-428-47620-6
- Edition
- 1
- Language
- German
- Pages
- 239
- Subjects
-
Sociology
Employment & labour law: general
Pricing
- Institution
- €69.90 (incl. local VAT if
applicable)
- Individual
- €69.90 (incl. local VAT if
applicable)
Section Title |
Page |
Action |
Price |
Inhaltsverzeichnis |
5 |
|
Abkürzungsverzeichnis |
15 |
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1. Teil: Die Bedeutung und Entwicklung von Betriebsbesetzungen und Betriebsblockaden |
19 |
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A. Die rechtstatsächliche Einordnung der betrieblichen Vorgänge |
19 |
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I. Betriebsbesetzung und Betriebsblockade als Mittel des Arbeitskampfes |
19 |
|
1. Die Problematik der Definition des Arbeitskampfes |
19 |
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2. Das arbeitsvertragliche Pflichtenprogramm im Arbeitskampf |
21 |
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3. Die Funktion der vertragsorientierten Neubestimmung des Arbeitskampfes |
23 |
|
II. Unterschiede der neuen Arbeitskampfmittel zum Streik |
24 |
|
III. Zielsetzungen der neuen Arbeitskampfmittel |
28 |
|
B. Die Entwicklung der Arbeitskampfmittel |
32 |
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I. Die Betriebsbesetzung als neue Form des Arbeitskampfes |
32 |
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1. Die Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland |
32 |
|
2. Die Entwicklung in den USA |
33 |
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II. Die neue Qualität des Arbeitskampfs durch den Einsatz von Betriebsblockaden, insbesondere im Arbeitskampf 1984 in der Metall- und Druckindustrie |
37 |
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2. Teil: Die tatbestandliche Einordnung von Betriebsbesetzung und Betriebsblockade in Rechtsprechung und Literatur |
42 |
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A. Die instanzgerichtliche Rechtsprechung |
42 |
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I. Die Judikatur zur Betriebsbesetzung |
42 |
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1. Die wenigen Entscheidungen in der Bundesrepublik |
42 |
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2. Die Fansteel-Entscheidung des US-Supreme Court als Leitentscheidung in den USA |
44 |
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II. Die Judikatur zur Betriebsblockade |
47 |
|
1. Durchweg ablehnende Entscheidungen in der Bundesrepublik |
47 |
|
2. Die Verurteilung der Verhaltensweisen nach US-amerikanischem Recht |
49 |
|
B. Die Diskussion einer unerlaubten Handlung in der Literatur |
50 |
|
I. Die Relevanz des tatbestandlichen Verhaltens für die Beurteilung der neuen Kampfmittel |
50 |
|
II. Die strafrechtliche Einordnung des Kampfverhaltens |
51 |
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1. Hausfriedensbruch, § 123 Abs. 1 StGB, bei der Betriebsbesetzung |
52 |
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a) Einschränkungen des Hausrechts |
52 |
|
aa) Die These von der innerbetrieblichen Gleichberechtigung der Arbeitnehmer |
52 |
|
bb) Das arbeitsvertragliche Aufenthaltsrecht |
54 |
|
cc) Beschränkungen aus dem BetrVG |
57 |
|
b) Die Maßgeblichkeit des dem Aufenthalt der Arbeitnehmer entgegenstehenden Willens des Arbeitgebers |
57 |
|
c) Der räumliche Schutzbereich |
60 |
|
d) Ergebnis |
61 |
|
2. Nötigung, § 240 Abs. 1 StGB, bei Betriebsbesetzung und Betriebsblockade |
61 |
|
a) Gewalt und Drohung als Nötigungsmittel |
62 |
|
aa) Die rechtstatsächlich verschiedenen Sachverhalte |
62 |
|
bb) Die verbalen Beteuerungen der „Passivität\" und der „Friedlichkeit\" des Kampfmitteleinsatzes |
62 |
|
cc) Die Lockerungen des Postulats der Gewaltlosigkeit zur Erzielung eines „effektiven Drucks |
63 |
|
dd) Die Berufung auf das Bundesveifassungsgericht durch Befürworter und Gegner der Kampfmittel |
66 |
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b) Die Verwerflichkeitsklausel des § 240 Abs. 2 StGB |
67 |
|
aa) Die wertungsoffene Interpretation durch das BVerfG |
67 |
|
bb) Der „Versuch \" einer Konkretisierung durch den BGH |
68 |
|
cc) Die Ausfüllung des Begriffs der „Verwerflichkeit\" durch die arbeitsrechtliche Literatur |
70 |
|
dd) Die Entmystifizierung und funktionsgerechte Gleichstellung der Verwerflichkeit mit der Rechtswidrigkeit |
72 |
|
c) Ergebnis |
75 |
|
3. Die strafrechtliche Relevanz des Kampfverhaltens im übrigen |
76 |
|
III. Die zivilrechtliche Einordnung des Kampfverhaltens |
77 |
|
1. Das Vorliegen einer unerlaubten Handlung nach § 823 Abs. 1 BGB |
77 |
|
a) Rechtsverletzung der Freiheit |
78 |
|
b) Rechtsverletzung des Eigentums |
81 |
|
aa) Einwirkungen auf die Sachsubstanz als Normalfall |
82 |
|
bb) Besitzrechtsverletzung bei Einwirkungen auf Menschen statt auf Sachen |
82 |
|
cc) Eigentumsverletzung durch den Entzug des Gebrauchs am Unternehmen bei der Blockade arbeitswilliger Arbeitnehmer und Dritter |
86 |
|
(1) Die Problemstellung |
86 |
|
(2) Die grundsätzliche Bejahung der Schutzwürdigkeit des Gebrauchs in der Literatur und die Konsequenzen seiner Anerkennung als Haftungsgrund |
87 |
|
(3) Die Einwirkung als Haftungsgrenze |
89 |
|
(4) Die Funktion des Gebrauchs als Haftungsgrenze |
92 |
|
(5) Die Differenzierung nach Sachsubstanz- und Gebrauchsausfallschäden durch den BGH |
94 |
|
(a) Zustimmende Auffassungen in der Literatur |
96 |
|
(aa) Mertens Theorie vom Marktwert des Schadens |
96 |
|
(bb) Schwitanskis Unterscheidung nach der Zielgerichtetheit der Funktionsbeeinträchtigung |
97 |
|
(cc) Zeuners Risiko- und Interessenabwägung |
99 |
|
(b) Die Ablehnung der Differenzierung des BGH |
101 |
|
(aa) Die tatsächlichen Schwierigkeiten bei der Unterscheidung der Schäden |
101 |
|
(bb) v. Biebersteins Einschränkung der Haftung auf unmittelbar verursachte Vermögensfolgeschäden |
102 |
|
(cc) Fraenkels Kritik und Restriktion auf eine Sachbeschädigung |
103 |
|
(6) Die eigenständige Bedeutung der Haftungsbeschränkung als Grenze der Haftungsbegründung |
106 |
|
(a) Die grundsätzliche Haftungsbegründung aus § 903 BGB |
106 |
|
(b) Die Haftungsbegründung durch das Prinzip des „Neminem laedere |
107 |
|
(c) Die Haftungsgrenze in der Bestimmbarkeit der Gläubigerzahl |
109 |
|
(d) Die Fixierung der Gläubigerzahl durch die Rechtsgutsverletzung nach § 823 Abs. 1 BGB |
111 |
|
(e) Gemeinsamkeiten von Gebrauchsentzug und Sachsubstanzeinwirkung |
112 |
|
(f) Die Gläubigerfixierung bei den Gebrauchsentzugsfällen |
113 |
|
(7) Ergebnis der Rechtsverletzung in den Gebrauchsentzugsfällen |
119 |
|
dd) Exkurs: Rechtsverletzung durch Gebrauchsentzug beim Nichteigentümer |
120 |
|
2. Die Überprüfung des Ergebnisses einer Eigentumsverletzung bei der Betriebsblockade im Vergleich zu einer Integritätsverletzung des Eigentums bei einer Beeinträchtigung nach § 1004 Abs. 1 BGB |
122 |
|
3. Schutzgesetzverletzung nach § 823 Abs. 2 BGB |
125 |
|
4. Vorsätzliche, sittenwidrige Schädigung nach § 826 BGB |
125 |
|
C. Das Ergebnis der Prüfung der Tatbestandsmäßigkeit im Hinblick auf die Rechtswidrigkeit des Kampfverhaltens |
126 |
|
I. Die Erfüllung der Tatbestände diverser Sanktionsnormen |
126 |
|
II. Die Verflechtung von Tatbestandsmäßigkeit und Rechtswidrigkeit |
126 |
|
III. Die Rechtswidrigkeitsproblematik beim Arbeitskampf |
127 |
|
1. Isolierte Beurteilungen |
127 |
|
2. Die unterschiedlichen Konstellationen der Rechtsüberschneidungen |
132 |
|
3. Die Konsequenz der privatrechtlich begründeten kollektiven Rechtfertigung |
137 |
|
3. Teil: Arbeitskampf rechtliche Rechtfertigungsgründe der Arbeitskampfmittel |
140 |
|
A. lndividualrechtliche Rechtfertigung der tatbestandlichen unerlaubten Handlung der Arbeitnehmer |
140 |
|
I. Die rechtlich relevanten Motivationen der Arbeitnehmer |
140 |
|
II. Recht der freien Meinungsäußerung, Art. 5 GG |
141 |
|
1. Der Demonstrationscharakter der neuen Kampfmittel |
141 |
|
2. Meinungsäußerungsfreiheit und Drittinteressen |
143 |
|
3. Meinungsfreiheit gegen die Konzentration von Meinungsmacht |
145 |
|
4. Ergebnis |
147 |
|
III. Die Versammlungsfreiheit, Art. 8 GG |
147 |
|
1. Die grundsätzliche Zulässigkeit von Rechtsbeeinträchtigungen Dritter |
147 |
|
2. Der Schutzbereich der Versammlungsfreiheit und die Kampfmittel |
148 |
|
3. Der Ausschluß der Rechtfertigung von ex ante festgelegten Rechtsbeeinträchtigungen |
150 |
|
IV. Selbsthilferechte der Arbeitnehmer |
152 |
|
1. Pfandrechte für Lohnforderungen nach § 1204 BGB |
152 |
|
2. Verwertungsrechte bei Betriebsschließung |
153 |
|
3. Rechtfertigender Notstand nach § 34 StGB |
154 |
|
4. Die Legitimierung des Arbeitsplatzes als notwehrfähiges Rechtsgut der Arbeitnehmer |
154 |
|
a) Das Recht auf Arbeit als Anspruch gegen den Staat |
155 |
|
b) Die Rechte auf Bestand eines Arbeitsverhältnisses, insbesondere das Recht am Arbeitsplatz |
158 |
|
c) Die Begründungen des Rechts am Arbeitsplatz als absolutes Recht nach § 823 Abs. 1 BGB |
159 |
|
aa) Die Begründung des absoluten Rechts mit dem KSchG |
160 |
|
bb) Der Bestandsschutz am Arbeitsverhältnis und der Grundsatz der Privatautonomie |
162 |
|
cc) Das absolute Recht als Schutz vor Eingriffen Dritter in das Arbeitsverhältnis |
164 |
|
dd) Das BetrVG als Legitimationsgrundlage für das absolute Recht |
165 |
|
ee) Die Parallele zum Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb |
167 |
|
ff) Der Arbeitsplatz als Anteilsrecht an einem Unternehmen |
169 |
|
d) Ergebnis |
169 |
|
B. Die kollektivrechtliche Rechtfertigung der neuen Arbeitskampfmittel |
170 |
|
I. Die Vorablegitimierung der neuen Arbeitskampfmittel aus dem Streikrecht |
170 |
|
1. Die tatsächliche Gleichstellung von Betriebsbesetzungen und Betriebsblockaden mit dem Streik |
170 |
|
a) Zechlins These von der „Typik\" des Streiks, die Besetzungen und Blockaden umfasse |
171 |
|
b) Die rechtstatsächlichen Unterschiede zwischen dem Streik und den neuen Arbeitskampfmitteln |
172 |
|
c) Keine faktische Gleichstellung von Streik und neuen Kampfmitteln durch die Rechtsprechung |
172 |
|
d) Die faktische Legitimierung der neuen Kampfmittel durch die Rechtspraxis |
173 |
|
aa) Das Argument der historischen Akzeptanz |
173 |
|
bb) Die rechtspraktische Durchsetzung der Kampfmittel |
174 |
|
2. Die grundrechtliche Absicherung des Streiks als axiomatischer Ausgangspunkt einer Effektivitätsgarantie |
177 |
|
a) Die Legitimierung der Kampfmittel allein aufgrund ihrer Effektivität |
179 |
|
aa) Die sachliche Antinomie zwischen der Garantie effektiver Arbeitskampfmittel undder Ablehnung einer primären Erfolgsgarantie |
179 |
|
bb) Die fehlende Legitimierung durch die Effektivität |
180 |
|
b) Die Berechtigung der Koalitionen durch die Koalitionsfreiheit |
180 |
|
aa) Der „Doppelgrundrechtscharakter \" des Koalitionsrechts |
181 |
|
bb) Die Prävalenz des individuumsbezogenen Koalitionszwecks |
182 |
|
cc) Die Fragwürdigkeit einer verbandseigenen Berechtigung |
182 |
|
dd) Zwischenergebnis |
183 |
|
c) Die Gewährleistung der Koalitionszweckverfolgung aus Art. 9 Abs. 3 GG und der Streik |
184 |
|
aa) Die Gewährleistung des Arbeitskampfes unter dem GG |
184 |
|
bb) Die Zweifel an einer selbständigen grundrechtlichen Sicherung der einzelnen Kampfmittel |
185 |
|
cc) Die verfehlte Ableitung einer Effektivitätsgarantie aus einer selbständigen Grundrechtsberechtigung zum Arbeitskampf |
187 |
|
dd) Die bereits im Ansatz verfehlten verfassungsrechtlichen Legitimierungsversuche |
188 |
|
II. Die Berufung auf den Grundsatz der freien Kampfmittelwahl |
190 |
|
1. Das Postulat absoluter Freiheit zur Wahl neuer Kampfmittel |
190 |
|
2. Die Unvereinbarkeit rechtlich verabsolutierter Arbeitskampfmittel mit der Rechtsordnung |
191 |
|
III. Das Argument der Koalitionsparität |
194 |
|
1. Die auch hier verfehlte Annahme von Effektivitätsgarantien der Kampfmittel |
194 |
|
2. Die paritätsbedingte Waffengleichheit im Arbeitskampf |
195 |
|
a) Die Imparität bei Anwendung der Aussperrung |
196 |
|
b) Der Einsatz von arbeitswilligen Arbeitnehmern als Kampfmittel der Arbeitgeber |
199 |
|
c) Maßnahmen gegen die Aufrechterhaltung der Produktion |
200 |
|
d) Zwischenergebnis |
204 |
|
3. Die Rechtfertigung des Einsatzes neuer Kampfmittel zur Herstellung von Verhandlungsparität der Koalitionen |
205 |
|
a) Die Imparität infolge veränderter technologischer Entwicklungen |
205 |
|
b) Der im Rahmen der Tarifautonomie zulässige Arbeitskampf zur Herstellung der Verhandlungsparität |
207 |
|
aa) Die Gewährleistung eines effektiven Arbeitskampfes aus der Verhandlungsparität |
207 |
|
bb) Die privatautonome Regelungsbefugnis als Geltungsgrund des Prinzips der Verhandlungsparität |
209 |
|
(1) Die Bedeutung des freien Verhandelns für die privatautonome Rechtsgestaltung |
209 |
|
(2) Die Vorenthaltung der angebotenen Leistung als legitimes Druckmittel im allgemeinen Vertragsrecht |
210 |
|
(3) Der Unterschied zwischen dem arbeitsvertraglichen Dauerschuldverhältnis und einem einmaligen Leistungsaustauschverhältnis |
211 |
|
(4) Das Zurückbehaltungsrecht an der arbeitsvertraglich versprochenen Leistung zur Ermöglichung freier Verhandlungen über eine Vertragsänderung |
212 |
|
cc) Der Ausgleich marktbedingter Benachteiligungen der Arbeitnehmer durch den Grundsatz der Verhandlungsparität |
214 |
|
(1) Die Machtunterlegenheit der Arbeitnehmer bei einem Überangebot an Arbeitskräften |
214 |
|
(2) Die fehlende Druckwirkung bei der Zurückhaltung der Arbeitsleistung |
215 |
|
4. Der Grundsatz der Verhandlungsparität im US-amerikanischen Recht |
220 |
|
C. Ergebnis |
221 |
|
Literaturverzeichnis |
223 |
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