Effektivität und Legitimität

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Die Entwicklung der Friedenssicherung durch Zwang nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen unter besonderer Berücksichtigung der neueren Praxis des Sicherheitsrats
- Authors: Bauer, Andreas F.
- Series: Schriften zum Völkerrecht, Vol. 127
- (1996)
Book Details
Pricing
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis\r | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis\r | 13 | ||
Einleitung | 15 | ||
Erster Teil: Die Grundlagen des VN-Sicherheitsmechanismus | 20 | ||
A. Das Konzept der kollektiven Sicherheit in der Theorie | 20 | ||
I. Die aktuelle Bedeutung des Konzepts | 20 | ||
1. Verfassungsrechtliche Relevanz des Begriffs | 21 | ||
2. Völkerrechtliche Relevanz | 22 | ||
II. Begriffsbestimmung | 24 | ||
III. Abgrenzung gegenüber anderen Konzepten | 25 | ||
1. Gleichgewicht der Mächte | 26 | ||
2. Weltstaatsidee | 28 | ||
IV. Die Attraktivität der Idee der kollektiven Sicherheit | 29 | ||
1. Universeller Friede durch Recht | 29 | ||
2. Erhalt der Nationalstaaten | 30 | ||
V. Anforderungen an den rechtlichen Rahmen | 31 | ||
1. Repression und Prävention als Aufgaben der Zwangsmaßnahmen | 32 | ||
2. Die Bedeutung der Kollektivität | 34 | ||
3. Die Bedeutung der Zentralisierung | 36 | ||
4. Der Ausgleich zwischen Effektivität und Legitimität | 37 | ||
5. Garantie der einzelstaatlichen Souveränität durch Begrenzung der Eingriffsbefugnisse | 39 | ||
VI. Funktionsvoraussetzungen der kollektiven Sicherheit | 40 | ||
1. Subjektive Voraussetzungen | 40 | ||
2. Objektive Voraussetzungen | 41 | ||
VII. Zusammenfassung | 42 | ||
B. Das Friedenssicherungssystem des Völkerbundes | 44 | ||
I. Kooperation als Organisationsprinzip | 44 | ||
II. Die Primärnormen: Arbitrage – Sécurité – Désarmement | 47 | ||
III. Die Sanktionsnormen: Dezentraler Automatismus und Organisation der völkerrechtlichen Notwehr | 48 | ||
1. Dichotomie der Zwangsmaßnahmen in Art. 16 | 49 | ||
2. Die nicht-militärischen Zwangsmaßnahmen: Dezentraler Automatismus und „action isolée“ | 50 | ||
3. Die militärischen Zwangsmaßnahmen: Organisation der völkerrechtlichen Notwehr statt System der kollektiven Sicherheit | 50 | ||
IV. Die (fehlende) Praxis des Völkerbundes auf dem Gebiet der Zwangsmaßnahmen | 54 | ||
V. Zusammenfassung | 56 | ||
C. Das Sicherheitssystem der Charta der Vereinten Nationen | 59 | ||
I. Die wesentlichen Verbesserungen gegenüber dem Völkerbund | 60 | ||
II. Die Regelungen des Kapitels VII über militärische Zwangsmaßnahmen | 64 | ||
1. Die Organisation kollektiven Zwanges | 64 | ||
2. Begrenzung der militärischen Beistandspflicht a priori | 65 | ||
III. Die Schwächen des Sicherheitsmechanismus der Charta | 66 | ||
1. Die mangelnde Flankierung des Sanktionsmechanismus durch friedliche Streiterledigung und Abrüstung | 66 | ||
2. Die mangelnde Effektivität des Charta-Sicherheitssystems | 68 | ||
a) Die begrenzte Anwendbarkeit des Sicherheitssystems der Charta | 68 | ||
b) Die unvollkommene Pflicht zum militärischen Beistand und das Nichtzustandekommen der Sonderabkommen | 71 | ||
c) Die mangelnde Verpflichtung des Sicherheitsrats zum Eingreifen bei Vorliegen des casus foederis | 75 | ||
3. Die mangelnde Legitimität des Charta-Systems | 77 | ||
IV. Zusammenfassung | 79 | ||
D. Die „Uniting-for-Peace“-Resolution als Alternativkonzept | 81 | ||
I. Die Vorgeschichte | 81 | ||
II. Die Regelungen im einzelnen | 83 | ||
III. Die Vereinbarkeit der Resolution 377 A (V) mit der Charta | 85 | ||
1. Die Kompetenz zur Empfehlung ohne rechtfertigende Wirkung | 87 | ||
2. Die Kompetenz zur Empfehlung mit rechtfertigender Wirkung | 88 | ||
3. Schaffung einer rechtlichen Basis durch nachfolgende konsensuale Praxis und universelle Anerkennung? | 92 | ||
IV. Zusammenfassung | 93 | ||
E. Die Agenda for Peace: Mißglückter Start in eine neue Ära | 97 | ||
I. Die Vorgeschichte | 97 | ||
II. Die Gesamtkonzeption | 99 | ||
1. Vorbeugende Diplomatie („preventive diplomacy“) | 100 | ||
2. Friedensschaffung („peacemaking“) | 100 | ||
3. Friedenserhaltung („peace-keeping“) | 101 | ||
4. Friedenskonsolidierung („post-conflict peace-building“) | 102 | ||
III. Die Vorschläge zur Friedenserhaltung durch Zwang | 102 | ||
IV. Die Reaktionen in den Gremien der Vereinten Nationen | 106 | ||
1. Die Reaktionen in der Generalversammlung und im Sonderausschuß für friedenserhaltende Operationen | 107 | ||
2. Die Reaktionen im Sicherheitsrat | 108 | ||
V. Zusammenfassung | 111 | ||
Zweiter Teil: Die neuere Praxis militärischer Zwangsmaßnahmen | 113 | ||
A. Die Praxis des Sicherheitsrats seit 1990 | 114 | ||
I. Irak/Kuwait (1990/91) | 114 | ||
1. Faktischer Hintergrund | 114 | ||
2. Die Reaktion des Sicherheitsrats auf die irakische Invasion | 116 | ||
a) Die Verhängung von Wirtschaftssanktionen | 116 | ||
b) Die Überwachung und Durchsetzung der Wirtschaftssanktionen | 117 | ||
c) Resolution 678 (1990) und die Operation „Wüstensturm“ | 119 | ||
3. Die Maßnahmen des Sicherheitsrats seit Beendigung der Kampfhandlungen | 120 | ||
II. Das ehemalige Jugoslawien (1992–?) | 123 | ||
1. Faktischer Hintergrund | 123 | ||
2. Das Eingreifen des Sicherheitsrats | 125 | ||
3. Maßnahmen zur Überwachung des generellen Waffenembargos und der Wirtschaftssanktionen gegen die Republik Jugoslawien (Serbien und Montenegro) | 127 | ||
4. Maßnahmen zur Durchsetzung von Flugverbotszonen durch Kampfflugzeuge der Mitgliedsstaaten | 130 | ||
5. Gewaltanwendung zur Unterstützung der friedenserhaltenden Maßnahmen in Bosnien und Kroatien | 132 | ||
III. Somalia (1992–1995) | 136 | ||
1. Faktischer Hintergrund | 136 | ||
2. Das Eingreifen der Vereinten Nationen | 136 | ||
3. Resolution 794 und Operation „Restore Hope“ | 138 | ||
4. Der Übergang von UNITAF zu UNOSOM II | 142 | ||
5. Das Scheitern von UNOSOM II | 144 | ||
IV. Haiti (1993–1995) | 146 | ||
1. Faktischer Hintergrund | 146 | ||
2. Die Bemühungen von OAS und Vereinten Nationen um eine friedliche Rückkehr zur Demokratie | 147 | ||
3. Die Maßnahmen zur Überwachung und Durchsetzung von Wirtschaftssanktionen | 149 | ||
4. Die Ermächtigung der Mitgliedsstaaten zur Anwendung militärischer Gewalt | 151 | ||
V. Ruanda (1994) | 155 | ||
1. Faktischer Hintergrund | 155 | ||
2. Die Reaktion des Sicherheitsrats | 157 | ||
3. Resolution 929 (1994) und die Operation „Turquoise“ | 159 | ||
VI. Zusammenfassung | 163 | ||
1. Ermächtigung von Friedenstruppen der Vereinten Nationen zur Gewaltanwendung: „Robustes Peace-keeping“ | 163 | ||
2. Die Autorisierung der Mitgliedsstaaten zur Gewaltanwendung: Multinationale Militäroperationen der zweiten Generation | 165 | ||
3. Konsequenzen der neueren Praxis | 167 | ||
B. Die Rechtsgrundlagen der Anwendung | 168 | ||
I. Die Rechtsgrundlagen der neueren Praxis im Spiegel der Literatur | 169 | ||
1. Robustes Peace-keeping | 169 | ||
2. Multinationale militärische Zwangsmaßnahmen | 171 | ||
3. Maßnahmen zur Friedensdurchsetzung | 173 | ||
4. Maßnahmen zur Embargoüberwachung und -durchsetzung | 174 | ||
II. Die ältere Praxis des Sicherheitsrats im Spiegel der Literatur | 177 | ||
1. Die Resolutionen 83 (1950) und 221 (1966) | 177 | ||
2. Die Frage der Interdependenz von Art. 42 und Art. 43 | 179 | ||
3. Keine Zwangsmaßnahmen aufgrund von Empfehlungen des Sicherheitsrats? | 183 | ||
III. Die Theorie der rechtfertigenden Wirkung der Feststellung nach Art. 39 Hs. 1 und ihre Vorteile | 185 | ||
IV. Zusammenfassung | 187 | ||
C. Die expansive Auslegung des Anwendungsbereichs des Kapitels VII | 189 | ||
I. Die Erweiterung der sachlichen Zuständigkeit durch Ausdehnung des Friedensbegriffs | 191 | ||
1. Die Entstehungsgeschichte des Art. 39 und der Begriff „international peace and security“ | 191 | ||
2. Der Begriff der Friedensbedrohung in der älteren Praxis des Sicherheitsrats | 192 | ||
3. Die Definition der Friedensbedrohung in den Fällen Somalia, Haiti und Ruanda | 195 | ||
II. Vom Weltpolizisten zur Weltregierung? Die Erweiterung der funktionellen Zuständigkeit des Sicherheitsrats | 199 | ||
1. Resolution 687 und die Verhinderung zukünftiger Friedensbedrohungen | 199 | ||
2. Die Resolutionen 731 und 748 gegen Libyen und die Ausdehnung der funktionellen Zuständigkeit | 202 | ||
III. Zusammenfassung | 205 | ||
D. Beschränkungen der Befugnisse des Sicherheitsrats | 208 | ||
I. Begrenzte Befugnisse oder „rechtliche Bindungslosigkeit“ | 209 | ||
II. Materiellrechtliche Beschränkungen | 213 | ||
1. Chartainterne Beschränkungen | 214 | ||
a) Der Kernbereich der inneren Souveränität | 214 | ||
b) Das Verbot der zwangsweisen Streitschlichtung | 217 | ||
c) Eingriff in die richterliche Unabhängigkeit | 220 | ||
d) Die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht | 222 | ||
2. Sonstige völkerrechtliche Beschränkungen | 225 | ||
a) Jus cogens | 225 | ||
b) Die Allgemeinen Rechtsgrundsätze | 227 | ||
III. Zusammenfassung | 231 | ||
E. Die Frage der gerichtlichen Überprüfung durch den IGH | 232 | ||
I. Der Text der Charta und des IGH-Statuts | 232 | ||
II. Systematische Argumente gegen eine gerichtliche Überprüfung von Maßnahmen des Sicherheitsrats im Rahmen von Kapitel VII | 233 | ||
1. Der politische Charakter der Angelegenheit | 234 | ||
2. Die Hauptverantwortung des Sicherheitsrats für die Erhaltung des Weltfriedens | 235 | ||
III. Die Entstehungsgeschichte der Charta | 236 | ||
IV. Die Behandlung des Problems in der Rechtsprechung des IGH | 237 | ||
1. Das Certain-Expenses-Gutachten | 237 | ||
2. Das Namibia-Gutachten | 239 | ||
3. Die Entscheidung im Lockerbie-Verfahren | 242 | ||
V. Standards der gerichtlichen Überprüfung | 246 | ||
VI. Zusammenfassung | 250 | ||
F. Die Rolle der Regionalorganisationen: Probleme und Perspektiven | 251 | ||
I. Die Regionalabmachung oder -einrichtung im Sinne von Kapitel VIII der VN-Charta: Ein Begriff im Wandel | 252 | ||
1. Abmachung oder Einrichtung | 252 | ||
2. Regionalität | 254 | ||
3. Verfahren friedlicher Streitbeilegung | 255 | ||
4. Örtlich begrenzte Streitigkeiten | 255 | ||
II. Die Handlungsmöglichkeiten der Regionalabmachungen | 256 | ||
1. Kompetenzen im Bereich der friedlichen Streiterledigung | 257 | ||
2. Kompetenzen im Bereich der Zwangsmaßnahmen | 258 | ||
a) Der Begriff der Zwangsmaßnahmen gemäß Art. 53 Abs. 1 | 260 | ||
b) Der Begriff der Ermächtigung | 266 | ||
c) Zwangsmaßnahmen gegen regionsangehörige und regionsfremde Drittstaaten | 269 | ||
III. Die neuere Praxis der Vereinten Nationen | 272 | ||
1. Die Agenda for Peace | 272 | ||
2. Die Resolutionen des Sicherheitsrats zum Konflikt im ehemaligen Jugoslawien | 273 | ||
a) Die Frage der drittstaatenbezogenen Kompetenzen und der Rechtsgrundlage | 273 | ||
b) Aufgabenteilung zwischen den Vereinten Nationen und der NATO: Verbesserte Anbindung zu Lasten der Effektivität | 274 | ||
IV. Befugnisse von NATO und WEU zur Durchführung militärischer Zwangsmaßnahmen | 277 | ||
1. Die Notwendigkeit interner Befugnisse | 277 | ||
2. Das Fehlen ausreichender Regelungen | 278 | ||
3. Überbrückung fehlender Befugnisse durch „implied powers“? | 281 | ||
V. Zusammenfassung | 282 | ||
Schlußbetrachtung | 286 | ||
Literaturverzeichnis | 288 |