Fehlerhafter Gesetzesvollzug und strafrechtliche Zurechnung

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Die Organisationszuständigkeit des Amtsträgers, dargestellt an Beispielen aus dem Umweltschutzrecht
- Authors: Hüwels, Hermann
- Series: Schriften zum Strafrecht, Vol. 67
- (1986)
Book Details
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Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 15 | ||
Kapitel 1: Tatherrschaft des Amtsträgers als Zurechnungsgrund – die Erteilung einer Erlaubnis | 18 | ||
I. Tatherrschaft ohne Blick auf eine konkurrierende Zuständigkeit des Erlaubnisempfängers? | 18 | ||
1. Strafbarkeit des Amtsträgers im Grundsatz | 18 | ||
2. Doppelte Zuständigkeit | 19 | ||
a) Relevanz? | 19 | ||
b) Mittelbare Täterschaft | 19 | ||
aa) Einwände gegen eine mittelbare Täterschaft | 19 | ||
bb) Mittelbare Täterschaft hinter dem Täter | 21 | ||
c) Nebentäterschaft? | 22 | ||
3. Ergebnis | 23 | ||
II. Zurechnung zum Erlaubnisempfänger – Wirkungen der Erlaubniserteilung | 24 | ||
1. Der Argumentationsrahmen | 24 | ||
2. Die Wirkung der formell und materiell rechtmäßigen Erlaubnis | 25 | ||
a) Nach Verwaltungsrecht | 25 | ||
b) Im Strafrecht | 25 | ||
c) Normzweck des Tatbestands | 27 | ||
d) Fixierung der Reichweite der Erlaubnis | 30 | ||
3. Bildung von Fallgruppen | 31 | ||
4. Zu Fall 1: Unrechtsausschluß auch durch den materiell rechtswidrigen Verwaltungsakt? | 31 | ||
a) Tatbestandswirkung? | 31 | ||
b) Rechtfertigung nur durch die rechtmäßige Erlaubnis (Goldmann) | 32 | ||
aa) Darstellung | 32 | ||
bb) Kritik | 34 | ||
c) Ergebnis und Folgerungen | 36 | ||
d) Nichtigkeit durch Analogieschluß nach § 44 Abs. 2 Nr. 5 VwVfG? | 38 | ||
5. Zu Fall 2: Die erschlichene Erlaubnis und Fall 3: Die (leichtfertig nicht) erkannte Rechtswidrigkeit | 41 | ||
a) Das Problem | 41 | ||
b) Rechtsmißbrauch? | 41 | ||
c) Kritik des Mißbrauchsgedankens | 42 | ||
d) Verwaltungsrechtliche Wertungen | 44 | ||
e) Folgerungen | 45 | ||
6. Zu Fall 4: Die nichtige Erlaubnis | 48 | ||
a) Nichtigkeit als Grenze? – Zweifelhafte Fälle | 48 | ||
b) Verwaltungsrechtliche Wertungen | 49 | ||
c) § 44 Abs. 2 Nr. 1 VwVfG | 49 | ||
d) § 44 Abs. 2 Nr. 3 VwVfG | 50 | ||
e) Bestandskraft nach Verwaltungsrecht | 50 | ||
7. Zu Fall 5: Nur formell rechtswidriges Handeln | 51 | ||
8. Zusammenfassung | 52 | ||
III. Die Grenzen der Zurechnung zum Amtsträger als mittelbarem Täter | 53 | ||
1. Dimensionierung der Pflichtenkreise | 53 | ||
a) Der Pflichtenkreis des Amtsträgers | 53 | ||
b) Berücksichtigung durch Interpretation des Schutzgutes | 54 | ||
c) Ergebnis | 55 | ||
2. Konsequenzen: Die nichtige Erlaubnis | 56 | ||
3. Kritik | 57 | ||
4. Pflichtdelikt? | 58 | ||
Kapitel 2: Zurechnung zum Amtsträger kraft Ingerenz | 60 | ||
I. Verwaltungshandeln als vorausgegangenes gefährliches Tun (Erteilung einer Erlaubnis) | 60 | ||
1. Zurechnung für ein Unterlassen im Grundsatz | 60 | ||
2. Verwaltungsrechtliche Grundlagen | 61 | ||
3. Herleitung einer Zuständigkeit aus Ingerenz (Rudolphi) | 64 | ||
a) Rudolphis Abschichtung maßgeblicher Pflichtenstellungen | 64 | ||
b) Konsequenzen für das Amtswalterunterlassen | 65 | ||
4. Grundsätzliche Ablehnung einer Garantenstellung aus Ingerenz? | 67 | ||
a) Erfordernis einer aktuellen Herrschaft über den Grund des Erfolgs | 67 | ||
b) Kritik | 68 | ||
II. Grenzen der Zurechnung aus Ingerenz | 70 | ||
1. Die ausdrücklich nicht erfaßten Fälle | 70 | ||
2. Die Erteilung einer nichtigen Erlaubnis | 70 | ||
3. Kritik | 72 | ||
Kapitel 3: Zurechnung für ein Unterlassen aus anderen Gründen: Garantenstellung „als Beschützer“, „aus Gesetz“ oder aus „sozialer Stellung“ | 74 | ||
I. Überblick über die Systematisierungsversuche | 74 | ||
II. Wann ist der Amtsträger Beschützergarant? | 75 | ||
1. Argumente für eine Beschützergarantenstellung | 75 | ||
2. Ablehnung einer Beschützergarantenstellung | 76 | ||
3. Beschützergarant kraft Übernahme? | 77 | ||
III. Zur Gleichstellungsmethode Rudolphis | 78 | ||
1. Die Grundthesen | 78 | ||
2. Kritik | 79 | ||
IV. Kritik der Funktionenlehre | 81 | ||
1. Eigenständige Inhalte der Beschützer- und Überwachergarantie? | 81 | ||
2. Rundum-Schutz? | 82 | ||
3. Die Unterscheidung zweier Garantengruppen nach Herzberg | 84 | ||
4. Ergebnis | 86 | ||
V. Ermittlung der Garantenstellung des Amtsträgers auf der Basis einer außerstrafrechtlichen Rechtspflicht | 88 | ||
1. Garantenstellung „aus Gesetz“? | 88 | ||
2. Bedeutungswandel der Garantenstellung „aus Gesetz“ | 89 | ||
a) Das „Gesetz“ bei Feuerbach | 89 | ||
b) Entwicklung der Garantenstellung „aus Gesetz“ | 90 | ||
3. Aktuelle Bedeutung „des Gesetzes“ bei der Ableitung einer Garantenstellung | 91 | ||
4. Abschichtung maßgeblicher Pflichten nach Wagner | 92 | ||
a) Einordnung in den Gesamtzusammenhang | 93 | ||
b) Strafbares Unterlassen als Staatszurechnungsunrecht | 93 | ||
c) Kritik | 94 | ||
VI. Garantenstellung kraft „sozialer Stellung“ | 97 | ||
1. Maßgeblichkeit der sozialen Norm | 97 | ||
2. Grenzen des Anwendungsbereichs | 97 | ||
a) Legitimation durch Berücksichtigung der normativ geprägten Sozialstruktur? | 98 | ||
b) Soziale Rolle in der Gesellschaft? | 98 | ||
c) Folgerungen | 100 | ||
3. Abschichtung maßgeblicher sozialer Stellungen | 101 | ||
a) Das Problem | 101 | ||
b) Abschichtung maßgeblicher Normen nach Böhm | 101 | ||
c) Kritik des Kriteriums der den Vorrechten korrespondierenden Pflichten | 103 | ||
4. Die vollkommene Loslösung von den Rechtspflichten – Abschichtung maßgeblicher sozialer Stellungen nach Herzberg | 106 | ||
a) Das Wertempfinden der Gesellschaft als Quelle der Pflicht | 106 | ||
b) Überdehnung des Güterschutzgedankens | 107 | ||
c) Einebnung sozialer Institutionen | 108 | ||
d) Ergebnis | 110 | ||
VII. Die Verbindung von formeller und materieller Betrachtungsweise – Symbiotische Deduktion der Garantenstellung des Amtsträgers | 111 | ||
1. Die Notwendigkeit einer Kombination von formeller und materieller Betrachtungsweise | 112 | ||
2. Induktiver Ansatz | 112 | ||
3. Deduktiver Ansatz | 114 | ||
4. Kritik | 116 | ||
a) Notwendigkeit einer Kumulierung von normativer und faktischer Betrachtung? | 116 | ||
b) Überdehnung der Verhaltensbindungen | 116 | ||
c) Die Grundstruktur der Garantenstellung | 118 | ||
d) Die Garantenstellung des Amtsträgers | 118 | ||
e) Ergebnis | 120 | ||
Kapitel 4: Grundlagen der Ableitung einer institutionellen Zuständigkeit des Amtsträgers. Abgrenzung zur Zuständigkeit des Amtsträgers aus Organisation | 121 | ||
I. Theoretische Grundlegung | 121 | ||
1. Die Gleichstellungsmethode | 121 | ||
a) Das Axiom von der „Wesensverschiedenheit“ von Tun und Unterlassen | 121 | ||
b) Die maßgeblichen Zurechnungsgründe | 122 | ||
aa) Tauschbarkeit im arbeitsteiligen Handlungssystem | 122 | ||
bb) Erster Zurechnungsgrund: Der dem Täter zur Organisation zugewiesene Verantwortungsbereich | 123 | ||
cc) Ausgangspunkt der Ermittlung des zweiten Zurechnungsgrundes: Die Pflichtdelikte | 124 | ||
dd) Fehlerhafte Verabsolutierung des Pflichtgedankens | 125 | ||
2. Der zweite Zurechnungsgrund: Die institutionelle Zuständigkeit | 126 | ||
a) Funktionalisierung der Zurechnung, insbesondere: Das Rechtsgut als Funktionseinheit | 126 | ||
b) Begrenzung auf elementare Zuwendung | 129 | ||
II. Zuständigkeit des Amtsträgers aus der Übernahme staatlicher Organisationszuständigkeit | 131 | ||
1. Staatlicher Organisationskreis? | 131 | ||
2. Der staatliche Organisationskreis | 136 | ||
a) Erledigung hoheitlicher Aufgaben als Gestaltung des Organisationskreises | 136 | ||
b) Entscheidungszwang? | 136 | ||
c) Limitierung der Zuständigkeit am Beispiel des „Spruchrichterprivilegs“ | 139 | ||
aa) Verhaltensbindung in § 336 StGB | 139 | ||
bb) Begrenzung der Organisationszuständigkeit durch Verhaltensbindung | 142 | ||
Kapitel 5: Die institutionelle Zuständigkeit des Amtsträgers. 1. Teil: Elementare Staatsaufgaben | 145 | ||
I. Strafgesetzliche Anhaltspunkte für eine institutionelle Zuständigkeit des Amtsträgers | 145 | ||
1. Tatbestände des StGB mit Staatsbezug | 145 | ||
2. Die institutionelle Zuständigkeit des Amtsträgers zur Pflege der „staatlichen Rechtsgüter“ | 146 | ||
II. Elementare Staatsaufgaben | 147 | ||
1. Verbleibender Anwendungsbereich einer institutionellen Zuständigkeit – Konsequenzen für den Fortgang | 147 | ||
2. Zur Methode der Abschichtung elementarer Staatsaufgaben | 150 | ||
a) Überblick | 150 | ||
b) Deduktion aus dem Staatszweck? | 150 | ||
c) Konkretisierung des Untersuchungsgegenstands | 152 | ||
3. Staatsnotwendige Aufgaben? | 153 | ||
a) Ein empirischer Vergleich | 153 | ||
b) Die Legitimität staatlicher Souveränität | 154 | ||
c) Folgerungen | 154 | ||
4. Gesellschaftsnotwendige Aufgaben? | 155 | ||
5. Elementare Staatsaufgaben nach dem Grundgesetz | 158 | ||
a) Qualitative Vorgaben | 158 | ||
b) Staatsaufgaben nach dem Grundgesetz (Bull) | 160 | ||
c) Kritik der Rangordnung | 160 | ||
d) Kritik der Dynamisierung der Verfassung | 161 | ||
e) Unverfügbare Strategien zur Existenzsicherung | 162 | ||
f) Konkretisierung auf der Grundlage der Rechtsprechung des BVerfG zum Atomrecht? | 165 | ||
g) Beschränkte Konkretisierbarkeit der Schutzpflicht | 166 | ||
6. Zusammenfassung und Folgerungen | 167 | ||
III. Elementare Staatsaufgaben im vertypten Strafrecht | 170 | ||
1. Tatbestände mit Staatsbezug – Die Garantie innerer Ordnung und äußerer Sicherheit | 170 | ||
2. Mittelbare Garantie staatlicher Verfahren | 171 | ||
3. Öffentliche Güter | 172 | ||
4. Beispiele | 172 | ||
a) Garantie öffentlicher Güter in §§ 316b, 317 StGB | 172 | ||
b) Die mittelbare Garantie eines öffentlichen Guts in §§ 315 ff. StGB | 173 | ||
c) Erwartenssicherheit als notwendig staatliche Leistung, § 323 StGB | 174 | ||
d) Insbesondere: Die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen als öffentliches Gut | 175 | ||
5. Folgerungen für die Bestimmung der strafrechtlich unverfügbaren Staatsaufgaben | 177 | ||
6. Konkretisierung genuin staatlicher Pflichten bei Jakobs | 178 | ||
a) Unterscheidung dreier Aufgabengruppen | 178 | ||
b) Insbesondere: Gesteigerte Fürsorgepflicht in öffentlich-rechtlichen Sonderverbindungen? | 181 | ||
IV. Elementare Staatsaufgaben im Bereich der Umweltschutzverwaltung | 182 | ||
1. Umweltschutzaufgaben | 182 | ||
2. Strafrechtliche Verfestigungen der unverfügbaren staatlichen Leistungen zum Umweltschutz – Überblick | 183 | ||
3. Teilaufgabe Gewässerschutz | 184 | ||
a) Die wasserrechtlichen Gestattungen | 184 | ||
aa) Grenzen des erwartbaren Outputs | 184 | ||
bb) Weisungen und Verwaltungsvorschriften | 185 | ||
cc) Bindungswirkung von wasserwirtschaftlichen Rahmenplänen (§ 36 WHG) oder Bewirtschaftungsplänen (§ 36b WHG) | 188 | ||
b) Gewässeraufsicht – Anordnungen für den Einzelfall | 188 | ||
c) Wasserrechtliche Planungsinstrumente | 189 | ||
d) Abwasserabgabe – Erhebung und Verwendung | 190 | ||
4. Teilaufgabe Naturschutz und Landschaftspflege | 192 | ||
V. Konkretisierung der strafrechtlichen Relevanz elementarer Verfahren – Normzweck und Folgenverknüpfung | 195 | ||
1. Das Problem | 195 | ||
2. Normzweck und Folgenverknüpfung am Beispiel der Wasser- und Immissionsschutzbehörden | 196 | ||
a) Die Ausgangslage | 196 | ||
b) Normzweckerwägungen (Schultz) | 197 | ||
c) Die Aufgabe der Immissionsschutzbehörden | 198 | ||
d) Die Aufgabe der Wasserbehörden | 199 | ||
Kapitel 6: Die institutionelle Zuständigkeit des Amtsträgers. 2. Teil: Personale Zurechnung | 203 | ||
I. Zurechnung des Ausbleibens erwartbarer Leistung zum Amtsträger | 203 | ||
1. Berücksichtigung des Organisationsplans | 203 | ||
2. Wann kann die institutionelle Verhaltenserwartung enttäuscht werden? | 204 | ||
3. Wie wird der Amtsträger seiner institutionellen Verhaltensbindung gerecht? | 206 | ||
a) Standards | 206 | ||
b) Unterschreitung der Standards | 207 | ||
c) Zurechnung in der Hierarchie | 208 | ||
4. Gegenläufige Verhaltensbindung | 209 | ||
5. Grenzen personaler Zurechnung – Vorbereitende Leistungen und Hilfsdienste | 211 | ||
a) Bestimmung des Adressatenkreises der Norm | 211 | ||
b) Die Analogie zum Versuchsbeginn | 214 | ||
II. Täterschaft des institutionell zuständigen Amtsträgers | 216 | ||
Literaturverzeichnis | 218 |