Zur Entscheidung von Zivilsachen nach Wahrscheinlichkeit unter besonderer Berücksichtigtung der Abstammungsfeststellung
Year: 2021
Author: Richard Motsch
Series: Schriften zum Prozessrecht, Vol. 79
Copyright Year: 1983
Book Details
ISBN: 978-3-428-45439-6
DOI: https://doi.org/10.3790/978-3-428-45439-6
Published online: 2021-07
Edition: 1
Language: German
Pages: 268
Keywords: Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht Zivilprozess Zivilrecht
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Subjects: Private or civil law: general ,
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Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Danksagungen | 7 | ||
Übersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 17 | ||
§ 01 Fragestellung | 17 | ||
§ 02 Gang der Untersuchung | 19 | ||
Erster Teil: Erneuerung des rechtsgenügenden Beweises im Lichte des skandinavischen und englischen Rechts | 21 | ||
1.1. Deutsche Beweislehre | 21 | ||
§ 10 Vollbeweis, Beweislast und Beweis des ersten Anscheins | 21 | ||
1. Vollbeweis im Sinne der Wahrheitsüberzeugungstheorie und Beweislastentscheidung | 21 | ||
2. Vollbeweis in Gestalt des Beweises des ersten Anscheins? | 23 | ||
3. Entscheidung nach Wahrscheinlichkeit | 24 | ||
§ 11 Wahrscheinlichkeit und freie Beweiswürdigung | 24 | ||
0. Überblick | 24 | ||
1. Die „Trias“ von Entscheidungsalternativen in der preußischen Allgemeinen Gerichtsordnung von 1793 | 25 | ||
2. Übergang von der gemeinrechtlichen Beweistheorie zur freien Beweiswürdigung | 26 | ||
3. Die Kritik an der herrschenden Meinung ist nicht neu | 29 | ||
4. § 286 ZPO schreibt nicht die Wahrheitsüberzeugung, sondern die überwiegende Wahrscheinlichkeit als Entscheidungsgrenze in Zivilsachen vor | 34 | ||
1.2. Erneuerung der Beweislehre in Skandinavien | 37 | ||
Übersicht | 37 | ||
§ 12 Grundlegung durch Torstein Eckhoff | 38 | ||
1. Verteilung des Zweifelsrisikos statt Zuordnung der Beweislast | 38 | ||
2. Zur Monographie von Eckhoff | 40 | ||
3. Prinzipien der Verteilung des Zweifelsrisikos | 42 | ||
§ 13 Wahrscheinlichkeitskalkül bei Per Olof Bolding | 44 | ||
1. Tatsachenfeststellung als Meßvorgang | 44 | ||
2. Überwiegensprinzip | 48 | ||
3. Prinzipien der Beweislastzuordnung | 49 | ||
§ 14 Schwedisches Beweisrecht nach Per Olof Ekelöf | 50 | ||
1. Grundgedanken | 50 | ||
2. Präzisierung des Beweislastpunktes | 53 | ||
3. Überwiegensprinzip (= Übergewichtsprinzip) | 54 | ||
1.3. Unterscheidung zweier Beweisstandards im englischen Beweisrecht | 56 | ||
§ 15 Allgemeiner (zivilrechtlicher) und besonderer (strafrechtlicher) Standard | 56 | ||
1. Wahrscheinlichkeit in früheren Entscheidungen | 56 | ||
2. Differenzierung zwischen zivilrechtlichem und strafrechtlichem Standard | 57 | ||
3. Der zivilrechtliche als der allgemeine Standard | 60 | ||
§ 16 Differenzierung der Entscheidungsgrenze im einzelnen | 62 | ||
1. Wahrheitsbeweis durch Abwägung der Wahrscheinlichkeiten | 62 | ||
2. Lord Denning in Bater v. B. | 64 | ||
3. Bemerkungen hierzu | 66 | ||
4. Weitere richterliche Äußerungen zum Beweisstandard | 68 | ||
1.4. Erneuerung der deutschen Beweislehre | 72 | ||
§ 17 Hemmschuhe der Erneuerung und ihre Beseitigung | 72 | ||
1. Unerträglich hohes Irrtumsrisiko bei der Entscheidung nach Wahrscheinlichkeit? | 72 | ||
2. Ist das Erfordernis der Wahrheitsüberzeugung als Garant für eine hinreichende Aufklärung der Tatsachen unentbehrlich? | 73 | ||
3. Vom Trennungsdogma zur Rechtsfindung als einheitlichem Entscheidungsvorgang | 77 | ||
4. Das Richteramt unterscheidet sich durch den Entscheidungszwang vom Erkenntnisstreben des Forschers | 80 | ||
§ 18 Die Entscheidungsgrenze der minimalen Schadenserwartung ist e = r/1+r | 82 | ||
1. Zur Abwägung des Für und Wider in Zweifelsfällen | 82 | ||
2. Minimierung der Schadenserwartung | 83 | ||
3. In der Praxis sind nur Tendenzaussagen möglich | 85 | ||
4. Liegt ein unzulässiges Argumentieren-vom-Ergebnis-her vor? | 87 | ||
§ 19 Wahrscheinlichkeit und Beweisführungslast aus prozessualer Sicht | 88 | ||
1. Allgemeine Betrachtungen | 88 | ||
2. Wahrscheinlichkeit als Kriterium der Beweisführungslast | 89 | ||
3. Prinzipien der Beweislastzuweisung | 90 | ||
Zweiter Teil: Rechtsgenügender Beweis in der Entwicklung der Wahrscheinlichkeitslehre | 93 | ||
2.1. Wahrscheinlichkeit und rechtsgenügender Beweis bei den Klassikern | 93 | ||
§ 20 Wahrscheinlichkeitslehre als praktische Handlungslehre bei Jakob Bernoulli und Leibniz | 93 | ||
1. Ars conjectandi des Jakob Bernoulli | 93 | ||
2. Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf a posteriori ermittelte Häufigkeiten | 97 | ||
3. Briefwechsel zwischen J. Bernoulli und Leibniz | 98 | ||
§ 21 Wahrscheinlichkeitslehre als Wissenschaft des Richters bei Voltaire | 101 | ||
§ 22 Der Aufklärer Condorcet und sein entscheidungstheoretischer Ansatz | 103 | ||
1. Allgemeines | 103 | ||
2. Überblick über seinen Gedankengang | 105 | ||
3. Berücksichtigung der Irrtumsfolgen | 108 | ||
§ 23 Entscheidungsgrenze bei Condorcet | 109 | ||
1. „Gewähr“ statt „moralische Gewißheit“ | 109 | ||
2. Pragmatische Bestimmung der Entscheidungsgrenze | 110 | ||
3. Zum Gesichtspunkt der Entscheidungsreife | 112 | ||
§ 24 Bestimmung der Entscheidungsgrenze unter Abwägung der Irrtumsfolgen bei Condorcet | 114 | ||
1. Fragestellung | 114 | ||
2. Äquivalent zur Formel e = r/1+r | 116 | ||
3. Schlußbetrachtungen | 120 | ||
§ 25 Entscheidungsgrenze in Strafsachen und psychologische Fehlerquellen nach Laplace | 123 | ||
1. Entscheidungsgrenze in Strafsachen | 123 | ||
2. Psychologische Fehlerquellen | 125 | ||
3. Wahrscheinlichkeit als Erkenntnisform | 128 | ||
§ 26 Analyse des rechtsgenügenden Beweises und der französischen Justizstatistik durch Poisson | 129 | ||
1. Überblick und Ergebnisse | 129 | ||
2. Grundgedanken | 132 | ||
3. Zusammenfassung und Nachlese | 136 | ||
2.2. Wahrscheinlichkeit und konkreter Fall in heutiger Sicht | 140 | ||
§ 27 Häufigkeitstheorie nach Richard von Mises und Einschluß des konkreten Falles in die engste Wahrscheinlichkeitsklasse | 140 | ||
1. Häufigkeitstheorie | 140 | ||
2. Wahrscheinlichkeit und Einzelfall | 143 | ||
3. Grundoperationen der Wahrscheinlichkeitsrechnung | 144 | ||
§ 28 Wahrscheinlichkeitskalkül und gerichtliche Tatsachenfeststellung bei V. C. Ball | 148 | ||
1. Allgemeines | 148 | ||
2. Beispiele für die Leistungsfähigkeit des Wahrscheinlichkeitskalküls | 149 | ||
3. Folgerungen für den rechtsgenügenden Beweis | 154 | ||
§ 29 Bayes’sche Formel und erste Bemerkungen zur Vaterschaftswahrscheinlichkeit (Näheres §§ 38, 39) | 157 | ||
1. Bayes’sche Formel im Lichte der Häufigkeitstheorie | 157 | ||
2. Bildung des Mittelwertes | 162 | ||
Dritter Teil: Beweismaß in Abstammungssachen nach neuerer deutscher und englischer Gesetzgebung und Rechtsprechung | 164 | ||
3.1. Ausgangslage und Reformgesetzgebungen | 164 | ||
§ 30 Zum Hintergrund der Reformen | 164 | ||
1. Ausgangslage im deutschen und englischen Recht | 164 | ||
2. Gleichstellung aller Kinder | 166 | ||
§ 31 Beweismaß für Abstammungssachen in den Reformgesetzen von 1969 | 169 | ||
1. Vorbemerkung | 169 | ||
2. Wortlaut und Vorgeschichte der Neuregelungen von 1969 | 170 | ||
3. Überlegungen der englischen Reformer | 176 | ||
3.2. Analyse und Vergleich einiger höchstrichterlicher Entscheidungen | 179 | ||
§ 32 Grundsatzurteil des IV. Zivilsenats des BGH zu § 1600 o BGB | 179 | ||
1. Bericht und Kritik an der Entscheidung des konkreten Falles | 179 | ||
2. Kritik an den allgemeinen Richtlinien dieser Entscheidung | 183 | ||
§ 33 Grundsatzurteil des House of Lords zur Zulässigkeit und zum Beweiswert des serologischen Gutachtens im Abstammungsstreit | 187 | ||
1. Bericht | 187 | ||
2. Spezielle Fragestellung | 189 | ||
3. Begründungen der Lordrichter | 190 | ||
4. Lord Reid zum Beweiswert eines serologischen Gutachtens | 194 | ||
§ 34 Vergleich der beiden Grundsatzurteile in ihrer Auswirkung auf nachgeordnete Gerichte | 195 | ||
1. Bericht | 195 | ||
2. Vergleich der Instruktionen der beiden Gerichte | 196 | ||
3. Weitere Bemerkungen zur deutschen Entscheidung | 197 | ||
4. Bemerkungen zur englischen Entscheidung | 200 | ||
§ 35 Zwei weitere BGH-Urteile in einem Fall (21 %-Fall) | 201 | ||
1. Allgemeines und Bericht zum 21 %-Fall (BGH v. 21.9.1973 und vom 1.10.1975) | 201 | ||
2. Argumentation der Gerichte im ersten Durchgang | 203 | ||
3. Gewissensnot des Oberlandesgerichts | 206 | ||
4. BGH-Urteil des zweiten Durchgangs | 208 | ||
5. Kern des zweiten BGH-Urteils und Zusammenfassung | 210 | ||
§ 36 Weitere BGH-Urteile zu § 1600 o BGB | 212 | ||
1. Ein weiteres BGH-Urteil vom 1.10.1975 | 212 | ||
2. Der Fall des 72jährigen Beklagten (BGH-Urteil vom 19. Dezember 1973) | 216 | ||
3. Fall mit „dirnenhaftem Lebenswandel“ der Mutter (BGH-Urteil vom 7.6.1978) | 220 | ||
§ 37 Gelungene deutsche und mißlungene englische Abstammungsentscheidungen | 222 | ||
1. Gelungene deutsche Entscheidungen | 222 | ||
2. Schwer erträgliche englische Entscheidungen | 225 | ||
3. Bewertung | 229 | ||
3.3. Entscheidungsgrenze in Abstammungssachen | 231 | ||
§ 38 Weitere Bemerkungen zur serologisch-biostatistischen Abstammungsbegutachtung | 231 | ||
1. Allgemeines | 231 | ||
2. Grundzüge der serologischen Untersuchung | 233 | ||
3. Neuralgische Punkte der serologischen Begutachtung | 235 | ||
§ 39 Ausgangswahrscheinlichkeit (Α-priori-Wahrscheinlichkeit) und Entscheidungsgrenze in Abstammungssachen | 238 | ||
1. Ausgangswahrscheinlichkeit | 238 | ||
2. Entscheidungsgrenze in Abstammungssachen | 241 | ||
3. Abwägung der Irrtumsfolgen | 244 | ||
Schlußbemerkungen | 247 | ||
§ 40 Freie Überzeugung des Gerichts | 247 | ||
1. Entscheidung nach (überwiegender) Wahrscheinlichkeit als rechtsgenügender Beweis | 247 | ||
2. Richtigkeits- statt Wahrheitsüberzeugung | 248 | ||
3. Abwägung der Folgen bei John Locke und Leibniz | 249 | ||
§ 41 Gesunder Menschenverstand und wissenschaftliche Methodik | 251 | ||
1. Von der Wahrscheinlichkeit zur Wahrheit | 251 | ||
2. Statistik, Gestaltwahrnehmung, Intersubjektivität (Objektivität) | 252 | ||
3. Nach gesundem Menschenverstand entscheiden wir unter Abwägung der Wahrscheinlichkeit einerseits und der Irrtumsfolgen andererseits | 255 | ||
Literaturverzeichnis | 256 |