Die produktübergreifende Bindung des Bundesgesetzgebers an Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts
Zugleich ein Beitrag zur Prozeduralisierung des Rechts
Year: 2019
Author: Thorsten Bauer
Series: Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 909
Copyright Year: 2003
Book Details
ISBN: 978-3-428-51020-7
DOI: https://doi.org/10.3790/978-3-428-51020-7
Published online: 2019-01
Edition: 1
Language: German
Pages: 333
Author Details
Subjects: Constitution ,
Pricing
Institution: €99.90 (incl. local VAT if applicable)
Individual: €99.90 (incl. local VAT if applicable)
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Einleitung | 21 | ||
1. Kapitel: Analyse des Vorgefundenen | 23 | ||
§ 1 Grundbegriffe und thematische Eingrenzung | 23 | ||
A. Auf Einzelprodukte beschränkte Fragestellungen | 23 | ||
B. Thema der Arbeit: Eine produktübergreifende Bindungsfrage | 24 | ||
C. Maßstabsbezogene Fragestellungen | 25 | ||
§ 2 Analyse des Meinungsspektrums | 26 | ||
A. Das Meinungsspektrum | 26 | ||
I. Drei Bindungskonzepte in Ergebnisskizzen | 27 | ||
1. Erstes Bindungskonzept: Verbot von Normen, die verworfenen Normen ähneln | 27 | ||
2. Zweites Bindungskonzept: Verbot von Normen, die gegen verfassungsgerichtliche Rechtsansichten verstoßen | 29 | ||
3. Drittes Bindungskonzept: Verbot der Brüskierung des Verfassungsgerichts | 31 | ||
II. Drei Ebenen zur Verortung der Bindungskonzepte | 34 | ||
1. Ergebnisbezogene oder vorgangsbezogene Bindung | 35 | ||
2. Verfahrensgegenstandsabhängige oder verfahrensgegenstandsunabhängige Bindung | 36 | ||
3. Produktübergreifende oder auf das kontrollierte Einzelprodukt beschränkte Bindung | 42 | ||
III. Zusammenfassung | 44 | ||
B. Innenperspektive: Eine teleologische Analyse | 44 | ||
I. Erste teleologische Analyse: Verbot von Normen, die gegen verfassungsgerichtliche Rechtsansichten verstoßen | 46 | ||
1. Das teleologische Kriterium | 46 | ||
2. Überprüfung des Bindungskonzeptes anhand des Kriteriums | 48 | ||
a) Beschränkung auf tragende Entscheidungsgründe | 48 | ||
b) Anerkennung zeitlicher Grenzen | 49 | ||
c) Keine Selbstbindung des Bundesverfassungsgerichts | 50 | ||
(1) Der Zusammenhang zwischen Selbstbindung des Bundesverfassungsgerichts und Fremdbindung des Gesetzgebers | 51 | ||
(2) Möglichkeiten einer Änderung der Fremdbindung mit Blick auf die fehlende Selbstbindung | 54 | ||
II. Zweite teleologische Analyse: Verbot von Normen, die verworfenen Normen ähneln | 56 | ||
III. Dritte teleologische Analyse: Verbot der Brüskierung des Verfassungsgerichts | 58 | ||
1. Das teleologische Kriterium | 58 | ||
2. Überprüfung des Bindungskonzeptes anhand des Kriteriums | 59 | ||
IV. Fazit: Ein Argument gegen die ergebnisbezogenen Bindungskonzepte | 61 | ||
C. Außenperspektive: Eine Rechtsgrundlagenanalyse | 61 | ||
I. These: Rechtsgrundlagen verlangen ein „Mitbringsel | 61 | ||
II. Analyse der materiellen Rechtskraft | 62 | ||
1. Materielle Rechtskraft und Bundesverfassungsgericht | 62 | ||
2. Subjektive Reichweite der materiellen Rechtskraft | 63 | ||
3. Objektive Reichweite der materiellen Rechtskraft | 65 | ||
a) Eine Rechtskraftdogmatik, deren Aussagen auf das kontrollierte Einzelprodukt beschränkt bleiben | 65 | ||
b) Eine produktübergreifende Rechtskraftdogmatik | 68 | ||
(1) Änderungen am Begriff des Streitgegenstandes | 69 | ||
(2) Änderungen an der Rechtsfolge der materiellen Rechtskraft | 72 | ||
c) Zirkelschluß zwischen Rechtskraftdogmatik und Rechtskraftaussage | 73 | ||
d) Das Anliegen der materiellen Rechtskraft als Kriterium | 75 | ||
e) Entscheidungskriterium jenseits der materiellen Rechtskraft | 77 | ||
III. Analyse der Gesetzeskraft | 79 | ||
1. Subjektive Reichweite der Gesetzeskraft | 79 | ||
2. Objektive Reichweite der Gesetzeskraft | 81 | ||
3. Entscheidungskriterium jenseits der Gesetzeskraft | 83 | ||
IV. Analyse des Art. 20 Abs. 3 GG | 84 | ||
V. Analyse der Verfassungsorgantreue | 87 | ||
VI. Auswertung der Rechtsgrundlagenanalyse | 88 | ||
1. Das „Mitbringsel\": Aussage zum produktübergreifenden Funktionsverhältnis | 88 | ||
2. Die Nachrangigkeit einfachgesetzlicher Rechtsgrundlagen | 89 | ||
3. Fazit: Die entscheidende Frage nach dem Funktionsverhältnis | 91 | ||
§ 3 Analyse der vorgefundenen Funktionsaussagen | 92 | ||
A. Funktionsaussagen des Grundgesetzes | 92 | ||
I. Auf Einzelprodukte bezogenes Letztentscheidungsrecht | 92 | ||
II. Produktübergreifendes Letztentscheidungsrecht? | 93 | ||
III. Maßstabsbezogenes Letztentscheidungsrecht? | 94 | ||
IV. Zwischenstand | 97 | ||
V. Analogie zur grundgesetzlichen Funktionsaussage? | 99 | ||
B. Funktionsdiskussion bei der Kontrollfrage | 100 | ||
I. Analyse der vorgefundenen Argumentformen | 101 | ||
1. Das erkenntnistheoretische Argument | 101 | ||
a) Trennbarkeit von Rechtsanwendung und Politik | 101 | ||
b) Untrennbarkeit von Rechtsan wendung und Politik | 104 | ||
2. Das funktionellrechtliche Argument | 106 | ||
II. Auswertung der Analyse | 110 | ||
C. Gegenszenario: Verfassungsauslegung als Aufgabe zur gleichberechtigten gemeinsamen Erledigung | 113 | ||
2. Kapitel: Entwicklung einer prozeduralen Bindung | 116 | ||
§ 4 Ausflug zu den Metaebenen des Rechts | 116 | ||
A. Die Prozeduralisierung des Rechts | 116 | ||
I. Vorüberlegungen | 117 | ||
1. Die Herangehens weise | 117 | ||
2. Zwei begriffliche Vorbemerkungen | 119 | ||
II. Erstes Prozeduralisierungskonzept: Steuerung der Gesellschaft durch prozedurales Recht | 120 | ||
1. Das Problem: Steuerungskrise des Rechts | 120 | ||
a) Historische Begründung | 120 | ||
b) Systemtheoretische Begründung | 122 | ||
2. Prozedurale Lösung des Problems | 123 | ||
3. Brauchbarkeit für die Bindungsfrage | 125 | ||
III. Zweites Prozeduralisierungskonzept: Prozedurale Rechtsanwendung | 126 | ||
1. Das Problem: Verschiebungen zwischen Normgebung und Normanwendung | 126 | ||
a) Ausgangsmodell: Rechtsan wendung als Normenvollzug | 127 | ||
b) Gegenentwurf: Topik | 130 | ||
c) Mittelweg: Lehre vom Vorverständnis | 132 | ||
d) Zwischenbilanz: Einige Fragen an die Rechtsan wendung | 135 | ||
2. Prozedurale Lösung des Problems | 137 | ||
a) Richtigkeit von Sollenssätzen | 137 | ||
(1) Prozedurale Richtigkeitsidee | 138 | ||
(2) Ausformung der Richtigkeitsidee durch die Diskurstheorie | 139 | ||
b) Einbau in ein Modell der Rechtsan wendung | 143 | ||
3. Brauchbarkeit für die Bindungsfrage | 145 | ||
IV. Drittes Prozeduralisierungskonzept: Auslegung der Verfassung als prozedurale | 146 | ||
1. Das Problem: Spielräume bei der Verfassungsauslegung | 146 | ||
2. Prozedurale Lösung des Problems | 147 | ||
a) Vorarbeit: Konfrontation des diskurstheoretischen „Ideals\" mit der „Realität\" staatlicher Entscheidungen | 149 | ||
(1) „Realitätsfeme\" des ursprünglichen „Ideals | 151 | ||
(2) „Realität\" staatlichen Entscheidens in der parlamentarischen Demokratie | 152 | ||
(3) Überarbeitung des „Ideals | 154 | ||
b) Gleichschaltung von Metakonzeption und Verfassungsauslegung | 156 | ||
3. Brauchbarkeit für die Bindungsfrage | 157 | ||
a) Funktionsbestimmung durch Habermas | 158 | ||
b) Funktionsbestimmung durch Calliess | 162 | ||
c) Verwertbarkeit | 164 | ||
V. Rückblick und Ausblick | 166 | ||
B. Entwicklung eines diskursiven Funktionsverhältnisses von Verfassungsgericht und Gesetzgeber | 167 | ||
I. Alexys erweitertes Vierstufenmodell | 168 | ||
1. Schwächen des Diskurses | 168 | ||
2. Vierstufenmodell | 170 | ||
3. Erweiterung des Vierstufenmodells um Verfassungsrecht und Verfassungsgericht | 171 | ||
4. Erklärungskraft für die produktübergreifende Bindungsfrage | 173 | ||
II. Kritische Überarbeitung von Alexys erweitertem Vierstufenmodell | 174 | ||
1. Vorüberlegung: Metatheorien des Rechts im Spannungsverhältnis zwischen Ideal und Wirklichkeit | 174 | ||
a) Alexys Selbsteinschätzung: Begründungsarten von Diskursregeln | 175 | ||
b) Dworkins Fremdeinschätzung: Metatheorien der Rechtsanwendung als konstruktive Interpretation | 179 | ||
c) Ansatzpunkte für eine Überarbeitung von Alexys Modell | 182 | ||
2. Das erweiterte Vierstufenmodell und ein verfassungsrechtliches Paradigma | 185 | ||
a) Wiederaufnahme: Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber bei Alexy | 185 | ||
b) Verfassungsrechtliches Paradigma: Grundrechte als objektive Werteordnung | 186 | ||
c) Die Folge: Darstellbarkeit allgemein-praktischer Fragen als verfassungsrechtliche | 188 | ||
d) Fazit: Kollision zwischen erweitertem Vierstufenmodell und verfassungsrechtlichem Paradigma | 192 | ||
3. Korrekturvorschlag | 192 | ||
a) Ausgangspunkt: Nebeneinander von Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber | 193 | ||
b) Auf Einzelprodukte bezogen: Auflösung des Nebeneinanders in unterschiedliche Letztentscheidungsbereiche | 194 | ||
c) Maßstabsbezogen: Auflösung des Nebeneinanders in ein diskursives Miteinander | 195 | ||
d) Zusammenfassung | 197 | ||
4. Überprüfung des Korrekturvorschlags | 197 | ||
a) Vörüberlegung: Ein- und Mehrpersonenmodelle, Ideal und Realität richtigkeitserzeugender Prozeduren | 199 | ||
b) Realisierung des Diskurses vor der Überarbeitung | 200 | ||
c) Realisierung des Diskurses nach der Überarbeitung | 203 | ||
III. Fazit: Diskursives Funktionsverhältnis von Verfassungsgericht und Gesetzgeber | 204 | ||
§ 5 Rückkehr von den Metaebenen des Rechts zur produktübergreifenden Bindungsfrage | 205 | ||
A. Vorüberlegungen | 206 | ||
I. Akzessorietät maßstabsbezogener Tätigkeit | 206 | ||
II. Diskursregeln als Rechtspflicht? | 207 | ||
B. Negative Forderung: Ausschluß einer ergebnisbezogenen Bindung | 208 | ||
C. Positive Forderung: Ausgestaltung einer vorgangsbezogenen Bindung | 210 | ||
I. Eine Argumentationspflicht | 210 | ||
II. Anlaß der Argumentationspflicht | 213 | ||
III. Gegenstand der Argumentationspflicht | 215 | ||
IV. Inhalt der Argumentationspflicht | 218 | ||
V. Ergebnis: Eine diskursive Bindung | 219 | ||
D. Wiederaufnahme der Rechtsgrundlagen | 221 | ||
I. Funktionsgerechtes Verständnis der materiellen Rechtskraft | 221 | ||
II. Funktionsgerechtes Verständnis der Gesetzeskraft | 223 | ||
III. Funktionsgerechtes Verständnis des Art. 20 Abs. 3 GG | 224 | ||
IV. Funktionsgerechtes Verständnis der Verfassungsorgantreue | 224 | ||
V. Funktionsgerechtes Verständnis des § 31 Abs. 1 BVerfGG | 225 | ||
VI. Funktionsgerechtes Verständnis des § 95 Abs. 1 S. 2 BVerfGG | 230 | ||
VII. Funktionsgerechtes Verständnis des § 67 S. 3 BVerfGG | 231 | ||
VIII. Ergebnis: Diskursive Bindung als geltendes Recht | 234 | ||
E. Vörgangsbezogene Bindung und äußeres Gesetzgebungsverfahren | 235 | ||
I. Parallele zum inneren Gesetzgebungsverfahren | 235 | ||
II. Grundaussagen und Spielräume | 236 | ||
F. Exkurs: Argumentationspflicht auch des Bundesverfassungsgerichts | 238 | ||
3. Kapitel: Entwicklung einer prozeduralen Bindungskontrolle | 240 | ||
§ 6 Was noch fehlt | 240 | ||
A. Vorbereitende Begriffsbildung: Grundformen des Kontrollmodus | 241 | ||
B. Vorbereitende These: Überlagerung von Aussagen zur Handlungsanweisung und Aussagen zum Kontrollmodus | 243 | ||
§ 7 Ausflug in das Verwaltungsrecht: Entkopplung von Verfahrensrecht und Kontrollmodus | 244 | ||
A. Das formelle Verfahrensrecht als Diener | 245 | ||
I. Die dienende Funktion des Verfahrens | 245 | ||
II. Gesetzgeberische Minimierung von Fehlerfolgen | 248 | ||
B. Materielles Verfahrensrecht und Kontrollmodus | 250 | ||
I. Analyse der vorgefundenen Verwaltungsrechtsdogmatik | 252 | ||
1. Ein vorgefundener Zusammenhang | 252 | ||
a) These: Zusammenhang von Verwaltungsspielraum, Kontrollmodus und materiellem Verfahrensrecht | 252 | ||
b) Verwaltungsspielräume bei konditionaler Programmierung | 253 | ||
c) Vorgefundener Zusammenhang und Ermessensentscheidungen | 254 | ||
d) Vorgefundener Zusammenhang und Beurteilungsspielräume | 258 | ||
2. Vorgefundene Entscheidungskriterien | 259 | ||
a) Das erkenntnistheoretische Argument | 260 | ||
b) Das funktionellrechtliche Argument und die normative Ermächtigungslehre | 262 | ||
II. Entkopplung der Entscheidung über den Kontrollmodus | 264 | ||
1. Überwindung der gerichtlichen Perspektive | 265 | ||
2. Verfassungsrechtliche Vorgaben | 267 | ||
a) Grundsätzliche Entscheidungszuweisung an den Gesetzgeber | 268 | ||
b) Kein verfassungsrechtliches Regel-Ausnahme Verhältnis | 270 | ||
3. Vorschlag einer Auslegungsregel | 274 | ||
a) Kontrolle der Tatbestandsvoraussetzungen | 274 | ||
b) Kontrolle der Rechtsfolgenanordnung | 276 | ||
III. Zusammenfassung | 277 | ||
C. Wiederaufnahme des formellen Verfahrensrechts | 278 | ||
I. Formelles Verfahrensrecht bei gebundenen Entscheidungen | 278 | ||
1. Sanktionslosigkeit von Verfahrensfehlern als Folge des Kontrollmodus | 278 | ||
2. Ausnahmen aus erzieherischen Gründen | 279 | ||
II. Formelles Verfahrensrecht bei Verwaltungsspielräumen | 281 | ||
1. Sanktion von Verfahrensfehlern als Folge des Kontrollmodus | 281 | ||
2. Ausnahmen wegen § 46 VwVfG n.F | 282 | ||
III. Heilung von Verfahrensfehlern | 284 | ||
IV. Zusammenfassung | 285 | ||
D. Übertragbarkeit der entwickelten Dogmatik auf Finalprogramme | 286 | ||
E. Fazit: Entkopplung ermöglicht Übersetzungsregel und Neuanfang | 288 | ||
§ 8 Rückkehr vom Verwaltungsrecht zur produktübergreifenden Bindungsfrage | 291 | ||
A. Drohende Mißverständnisse zwischen einer gerichtsfixierten Dogmatik und der diskursiven Bindung | 291 | ||
B. Festlegung eines Kontrollmodus für die diskursive Bindung | 294 | ||
I. Positive oder negative Kontrolle | 295 | ||
II. Inhaltliche oder inhaltsfreie Kontrolle | 297 | ||
1. Unterstruktur des negativen Kontrollmodus | 297 | ||
2. Anwendung auf die diskursive Bindung | 299 | ||
III. Ansätze einer Fehlerlehre | 299 | ||
Schluß | 303 | ||
Literaturverzeichnis | 305 | ||
Sach- und Personen Verzeichnis | 324 |